Eristische Dialektik
Nr. 75 vom 30.10.2025
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Eristische Dialektik oder Die Kunst, Recht zu behalten, ist der Titel einer berühmten Schrift des deutschen Philosophen Arthur Schopenhauer. Die Einsicht berichtete. Herr Dr. iur. Rettler hat zwischenzeitlich die Übertragung des teils schwer verständlichen Originals in modernes, klares Deutsch abgeschlossen und im Kömmt-Verlag veröffentlicht. Darüber sprachen wir mit Herrn Rettler
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HerrRettler: Den subjektiven Idealismus lehne ich ab, wobei Schopenhauer kein Vertreter des abwegigen Solipsismus (= extreme Form des subjektiven Idealismus) gewesen ist. Genauso lehne ich die Monarchie ab. Selbstverständlich kann ein subjektiver Idealist und Monarchist sein. Der Solipsist geht davon aus, dass alles nur in seiner Vorstellung existiert. auf bestimmten Forschungsgebieten zu zutreffenden Einsichten gelangen. So verhält es sich mit der Eristischen Dialektik. Für mich ist es das Beste, was jemals zum Thema verfasst wurde, ein Klassiker.
DieEinsicht: Herr Rettler, worum geht es in dieser Schrift.
HerrRettler: Schopenhauer sagt, dass seine Dialektik eine auf System und Regel zurückgeführte Zusammenfassung und Darstellung jener von der Natur eingegebenen Künste ist, derer sich die meisten Menschen bedienen, wenn sie merken, dass im Streit die Wahrheit nicht auf ihrer Seite liegt, um dennoch Recht zu behalten. Es geht um die Kunst der Manipulation in der Diskussion. Die Schrift ist hochaktuell.
DieEinsicht: Was hat die Eristische Dialektik mit der Dialektik im Sinne des dialektischen Materialismus zu tun?
HerrRettler: Kaum mehr als die Wortherkunft. Dialektik bedeutet dem Wortsinn nach, die Kunst der Gesprächsführung, so auch bei Schopenhauer, wobei Eristik das Streitgespräch meint. Aus dieser ursprünglichen Bedeutung hat sich die Dialektik zur Lehre vom Gesamtzusammenhang in der Natur, im Denken und in Gesellschaft entwickelt, wie sie im dialektischen Materialismus verstanden wird. Es handelt sich also um zwei verschiedene Paar Schuhe. Materialistische Theoretiker haben sich meines Wissens im Übrigen noch nicht mit der Problematik befasst.
DieEinsicht: Ist die Schrift ein Ratgeber zum Manipulieren?
HerrRettler: Sie kann dazu missbraucht werden. Wenn ich so manchen Politiker reden höre, dann habe ich den Eindruck, dass er Schopenhauers Eristik eifrig studiert hat. Das kann dann aber auch auf „angeborener Schlechtigkeit“ beruhen. Schopenhauer lässt keinen Zweifel daran aufkommen, dass er die von ihm beschriebenen manipulativen Kunstgriffe ablehnt. So beschreibt als einzig sichere Methode, Menschen zu begegnen, die mit persönlichen Angriffen operieren, nicht mit dem Erstbesten zu diskutieren, sondern allein mit solchen, die man kennt und von denen man weiß, dass sie Verstand genug haben, gar nicht zu absurdes vorzubringen und dadurch beschämt werden zu müssen. Der Gegner müsse in der Lage sein, mit Gründen zu diskutieren und nicht mit Machtansprüchen.
DieEinsicht: Was ist noch zu dem Buch zu sagen?
HerrRettler: Es hat Vorwort, Einleitung, Fadenheftung, Hard-cover und umfasst 1 Seiten. Es kostet 10,- Euro. Die Versandkosten betragen 2,- Euro. Es kann bei mir unter der email-Adresse whrettler@web.de bestellt werden.
DieEinsicht: HerrRettler, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.
Verantwortlich: Dr. Wilhelm Rettler, Bachstraße 22, 06886 Lutherstadt Wittenberg, Druck: Eigendruck. Änderungen verboten. Zuschriften und Bestellungen an whrettler@web.de. Kosten entstehen nicht.
 
 





