Immer mehr Rentner/innen müssen zur Sicherung ihres Lebensunterhaltes arbeiten gehen
Zur Antwort der Staatsregierung auf die parlamentarische Anfrage „Arbeitstätigkeit von Rentnerinnen und Rentnern in Sachsen“ (Drs 5/9270) erklärt der Fragesteller und sozialpolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE, Dr. Dietmar Pellmann:
Die Kreistagsfraktion DIE LINKE hat an den Landrat eine Anfrage zur Situation der alten Menschen im Landkreis gestellt und daraufhin mit der Antwort auch ein umfangreiches Zahlenmaterial erhalten (Mitteilungsvorlage 12/5/0828). In Hinblick auf die demografische Entwicklung wollen wir wissen, wie u.a. die Seniorenpolitik weiter entwickeln muss. Übereinstimmend mit einer aktuellen ARG-Studie des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales (Alter/Rente/Grundsicherung) wird deutlich, dass es auch in unserem Landkreis zunehmenden Handlungsdruck geben wird. Aber Statistiken sind nur die eine Seite, die Erkenntnisse und Konsequenzen daraus die andere. Die Kreistagsfraktion wird sich weiter gründlich damit beschäftigen."Ende September 2011 gingen in Sachsen mehr als 35.000 Menschen im Alter von über 65 Jahren einer Arbeitstätigkeit nach. Das waren fast 3.500 mehr als Ende 2008. Dieser Anstieg resultiert vor allem aus einem Zuwachs bei Minijobs: Während Ende 2008 lediglich 27.563 Minijobs gezählt wurden, waren es Ende vergangenen Jahres (September 2011) bereits 29.982. Zieht man als Vergleich das Jahr 2003 heran, so ergibt sich ein Anstieg um 23 Prozent. Damit sind in Sachsen zwölf Prozent aller Minijobber älter als 65 Jahre.
Dr. Dietmar Pellmann
Aus diesen Fakten geht hervor, dass immer mehr ältere Menschen gezwungen sind, ihre oft niedrige Rente aufzubessern, um letztlich ihren Lebensunterhalt zu sichern. Zugleich weisen die Daten darauf hin, dass die Altersarmut in Sachsen steigt.
Altersarmut - das wäre der Staatsregierung nachdrücklich ins Stammbuch zu schreiben - lässt sich nicht dadurch abwenden, dass Menschen auch nach Erreichen des Rentenalters weiter arbeiten, zumal die meisten dazu überhaupt nicht mehr in der Lage sind. Viel dringlicher sind Wohlstand sichernde Renten! Stattdessen jedoch droht eine weitere Absenkung des Rentenniveaus und damit zunehmende Altersarmut, ohne dass die Staatsregierung gegensteuernd eingreifen würde."
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