Orientierung

Sonntag, 14. August 2016

PEGIDA - Warnsignale aus Dresden

Buchtipp

Social Coherence Studies.
Herausgegeben von Joachim Klose. 
Autoren: Werner J. Patzelt (TU Dresden), Joachim Klose (Konrad-Adenauer-Stiftung Sachsen). u. a.,
Dresden, 2016

Gestern erst gekauft. Heute schon hineingeschwartet.

PEGIDA ist offenbar doch nicht nur ein "Lokalphänomen" und kein medialer Hype, der nach kurzer Zeit wieder dahin ist. Die Autoren verweisen im Vorwort darauf, dass es "bloß die Spitze eines Eisberges [ist]" und "ostdeutscher Vorbote jener politischen Kräfteverschiebung, die mit den jüngsten Wahlerfolgen der AfD auch in Westdeutschland unübersehbar wurde.".

Das ist keine kleine Broschüre, die man eben mal so im Arztwartezimmer oder in der Straßenbahn lesen kann. Das sind 667, mit enormen Datenmengen und weiter zu interpretierenden Aussagen prall gefüllte Seiten.

Als Randdresdner und Linker war ich natürlich immer mit den Demonstrationen und Gegendemonstrationen, aber auch mit den Medienberichten und den heftigen Debatten und Gesprächen in unterschiedlichen Kreisen zum Thema Pegida konfrontiert. Das geht schon unter die Haut und würgt in der Kehle.

Das geht vorbei... Die entlarven sich von selbst... So dumm kann man doch nicht sein... Nein!!! So einfach ist es nicht. Die Probleme der Einwanderungs- und Integrationspolitik, die wachsende Unzufriedenheit mit den etablierten Parteien, die "Lügenpresse", die weiter bestehenden Widersprüche zwischen West- und Ostdeutschland, die gewachsene Kluft zwischen Armen und Reichen in unserem Land und die Sicherheitsrisiken unserer Zeit - die berühren und beunruhigen die "einfachen" Menschen in den Städten und Dörfern und unsereinen doch auch. Das sind keine Erfindungen, sondern tatsachengestützte Realitäten. Und die Antworten darauf sind rar und oft unbefriedigend. Wen wundert es, wenn da posaunt wird, dass man es besser wüsste, und die Leute vernehmen es als grelle und willkommene Kakophonie und laufen mit?

Ich werde mir noch Zeit nehmen müssen mit diesem Buch. Lasst uns diskutieren. Die Konflikte werden uns nicht so einfach von selbst gelöst.

G. Dietmar Rode
Blogger

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