Orientierung

Samstag, 13. August 2016

Konstruktive Polemik ist notwendig

Offene Antwort - Blog oder nicht Blog ...

Liebe Uta, lieber Harald,

die Ankündigung der Tagesordnung für die kommende Kreisvorstandssitzung hat mich etwas entsetzt: „Sofortige Löschung der Verlinkung mit dem Privatblog „Kreis Meißen von links“ auf unserer Homepage.“ Nicht als Frage... Nicht als Diskussionsaufforderung.... Als alternativloses Postulat. Fix und fertig.

Nun kann ich mir nicht vorstellen, dass allein die Darstellung unseres Blogs kreis-meissen-von-links als Privatsache ein ausreichender Anlass für Eure Verärgerung ist. Er war schon immer privat. Damals als Reinhard Heinrich und ich ihn aufgebaut haben. Und auch nach den immer wieder ergebnislosen Versuchen, ihn für den Kreisvorstand und in seinem Auftrag nutzbar zu machen. Im Header des Blogs wurde immer schon darauf hingewiesen, mal so und mal so, dass er sich für die Kooperation anbietet. Und im Impressum steht es sowieso, wer verantwortlich ist – zwei Privatpersonen.

Nun hast Du, Uta, in Deiner letzten E-Mail den eigentlichen Grund angedeutet, nämlich dass dieser Blog
„…nicht immer mit der Meinung des KV und der Partei übereinstimmt. Mit der Verlinkung könnte der Eindruck entstehen, dass wir die dargestellten Meinungen vertreten. Um diese Irrtümer nicht entstehen zu lassen, wird die Verlinkung aufgehoben. Eine Meinungsäußerung auf dem Blog zur möglichen Verteidigung der Mitglieder des Kreisvorstandes und der Kreistagsfraktion ist nicht sachdienlich und kann dem Ansehen unserer Mitglieder schaden.“
Isolation statt Integration.

Das ist ein dickes Ding! Sind wir nicht damals mit der Gründung dieser neuen linken Partei ausdrücklich angetreten, um den kleinbürgerlich-stalinistischen Mief aus DDR-Zeiten, der uns alle mehr oder weniger angestunken hat, endgültig zu überwinden? Und jetzt wird einer der wenigen Vorteile dieser Gesellschaft, die Meinungsfreiheit (GG, Artikel 5), für diese Partei in Frage gestellt?! Das geht nicht. Polemik ist spätestens seit Aristoteles legitimes Mittel der Politik. Da drehen sich selbst Marx und Engels im Grabe um. Und die politischen Gegner der Gegenwart lachen sich herzlich ins Fäustchen.

Leider kann ich an Eurer Beratung nicht teilnehmen. Selbst wenn ich eingeladen worden wäre. Aber man muss sich immer wieder mal auf Prioritäten konzentrieren. Deshalb wünsche ich Euch viel Spaß und eine nützliche Diskussion. Vielleicht diskutiert ihr dabei auch über das Lenin´sche Prinzip der Freiheit und Dialektik von Diskussion und Kritik bei Einheit der Aktion. Aber wie sich der Kreisvorstand auch entscheidet, unser Blog wird davon nicht eingehen.


Dietmar, der Blogger

3 Kommentare:

  1. Hallo Dietmar, ich habe eben in der SZ über die Entscheidung des Kreisvorstandes deiner Partei gelesen. (sollte wohl eigentlich besser Kreisleitung heißen in Anlehnung an die "guten" alten Zeiten, als eine Gruppe leicht seniler alter Männer im Politbüro vorgegeben hat, wer was zu denken hatte).Mach dir nichts draus, im Grunde war der Text in der Zeitung heute eine prima Werbung für deinen Blog. Und übrigens: man kann auch linke Positionen außerhalb verkrusteter Strukturen vertreten. Also, mach weiter so.)

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    1. Was hat denn die "Kreisleitung" gestern (Sitzungsende 21 Uhr) beschlossen, das heute schon in der SZ (Andruck irgendwann um 02:00 Uhr) stehen könnte?
      Ich bin gespannt.

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  2. Wenn es einen Grund geben sollte, DIE LINKE KV Meißen, zu verlassen oder sich einem anderen Kreisverband anzuschliessen, dann hat ihn Uta Knebel und der Kreisvorstand Meißen mit ihren TOP's zur letzten Sitzung geliefert. Die Nazis, DDR und nun Erdogan haben andere Meinungen auch nicht gelten lassen. Schlimm!! In meinem früheren Kreisverband Wolfsburg war es üblich, daß man Mitgliedern zum Geburtstag einfach gratulierte. Hier wird das aus finanziellen Gründen nicht gemacht. Nachvollziehen kann ich das nicht. Man sollte ernsthaft über die Besetzung des KV Meißen nachdenken, evtl. hindern Altgenossen, die noch eine andere Schulung erhielten, den modernen Fortschritt einer jungen Partei zu einer dynamischen Partei, die auch enger mit den Gewerkschaften zusammen arbeiten will.

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