Orientierung

Mittwoch, 29. Juni 2016

Sparkasse schließt Filialen und Geldautomaten

Sparkasse - etwas unscharf?
Hat man da wirklich noch die Interessen der Bevölkerung im Blick?

Das fragt Ingo Kaiser aus Niederlommatzsch. Als Beispiel stellt er dar: "In unserer Gemeinde Diera-Zehren gibt es weder links- noch rechtselbisch einen Geldautomaten ." Er beruft sich auf das Sparkassengesetz, nach dem es ein vorrangiger Auftrag der Kreissparkasse sein muss, die Bevölkerung im gesamten Landkreis mit den entsprechenden Dienstleistungen zu versorgen. Vor allem für die älteren Menschen und die Familien in den ländlichen Gegenden dürften diese neuerlichen Einschränkungen nachteilig sein.

Aber er stellt auch die Frage, wie DIE LINKE.Meißen dazu steht. Seines Wissens gibt es eine Vertreterin ihrer Kreistagsfraktion im Aufsichtsgremium der Sparkasse. Bisher gab es jedoch von dorther noch keine aktuellen öffentlichen Informationen und Darstellungen zum Standpunkt. Nach seinem Wissen hat es zu ähnlichen Problemen im Nachbarkreis in Kamenz Reaktionen aus der LINKEN gegeben. Aber hier scheint man gleichgültig zu sein.

Vgl. auch SZ vom 25./26.06.2016, S. 17 (Ausgabe Dresdner & Meissner Land): "Sparkasse schließt jede dritte Filiale"

Bereits 2008 gab es damit Probleme

In unserem Blog stand am 02.Juli 2008:
"Der alte Kreistag hat seine Tätigkeit noch nicht beendet und der neue sie noch nicht angetreten. Da schiebt die Sparkasse Meißen noch schnell eine folgenschwere Pressemitteilung vor das Sommerloch. Ein Fünftel der bisherigen Geschäftsstellen bzw. Geldautomaten sollen dem Rotstift geopfert werden.
Es wird zwar versichert, dass es keine Reduzierung von Stellen geben wird. Erinnern wir uns aber auch an das kaum anderthalb Jahre alte Versprechen, durch die Fusion soll es keine Schließungen geben. Hoffentlich wird Landrat Arndt Steinbach nicht bereits vor Amtsantritt im neuen Großkreis von Vergesslichkeit geplagt. 
Die neue Kreistagsfraktion der Linken hat sich die Auseinandersetzung mit dieser Form einer "optimierten Präsenz in der Region" natürlich auf die Agenda gesetzt. Wir werden uns dafür einsetzen, dass die Kreissparkasse ein Dienstleistungsunternehmen mit sozialer Verantwortung bleibt. Hier gilt es wohl, einiges zu hinterfragen und einzuklagen.
Vor allem die Kleinverdiener und -sparer, die Gewerbetreibenden und mittelständischen Unternehmer wird das interessieren."

Dr. G. Dietmar Rode, Pressesprecher der Fraktion

Und auch 2013: Warum schließt die Kreissparkasse Filialen?


Im Blog stand war am 31. Januar 2013 zu lesen:
"In der vorgestrigen Ausgabe der SZ wurde dazu informiert. Berater und Bargeldagenturen sollen für mehr Service sorgen, auch abends und am Wochenende. Benannte Ursachen seien die veränderten demografischen Bedingungen im Landkreis und die Kundenwünsche. 
Weitere Stichworte dazu: - zunehmende Abwicklung der Bankgeschäfte über das Internet;- geringere Inanspruchnahme der Service-Leistungen in den Filialen;- Schließung ausgewählter Filialen sowie Abbau einiger Geldautomaten und Kontoauszugsdrucker;- mehr Selbstbedienung statt Kundenberater;- reduzierte Öffnungszeiten;- Ausbau des Online-Services;- Bargeldagenturen in Einzelhandelsgeschäften.
Das klingt zunächst nach Modernisierung und Optimierung. Aber es gibt sofort auch Verunsicherungen und Fragen, vor allem aus den ländlichen Regionen und durch ältere Leute, die keine Online-Konten einrichten oder weit über Land fahren wollen. Ich kann darauf keine aktuellen Antworten geben. Und warum weiß die Presse wieder einmal alles schon vor den Kreis-, Stadt- und Gemeinderäte sowie den Kunden? Schließlich ist die Kreissparkasse ein kommunales Unternehmen. Da erwarten die Bürger nicht zuletzt Transparenz und Nähe.
Die demografische Entwicklung lässt eher konservative Kundenstrukturen erwarten. Ältere Menschen sind nun mal weniger mobil und erst recht nicht selbstverständlich im Internet unterwegs. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung im Landkreis Meißen liegt bei 47 Jahren und die Tendenz ist steigend. Auf 100 Personen im Alter von 20 - 65 kommen bereits heute 52,7 mit 65 Jahren und älter. (Quelle: Sächsische Staatskanzlei, Februar 2012)
Wurde das wirklich einkalkuliert oder standen nur betriebswirtschaftliche Kennziffern zur Diskussion?
Wie steht die Kreistagsfraktion DIE LINKE dazu? Das werden inzwischen viele fragen. Bis zur Klausurberatung am 09.02.2013 vergeht noch einige Zeit. Spätestens dort sollte das aber Diskussionsgegenstand sein."
G. Dietmar Rode, Kreisrat

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