G-20-Gipfel in Belek bei Antalya/Türkei Bild anklicken. |
Es ist nicht zu übersehen, dass die ungleiche Verteilung des Reichtums dieser Welt die grundlegende Ursache für das Drama ist, das sich jetzt vor allem zwischen dem Nahen Osten, Afrika und Europa abspielt. Und ungebremste Kriege mit schrecklichen Elend sind ihre Folge. Selbst in den entwickelten Ländern klafft die Schere zwischen Arm und Reich so weit wie nie, wie OECD-Generalsekretär Angel Gurria zur Eröffnung des Gipfels am Samstag in Belek bei Antalya betonte. Auch in den Schwellenländern werde die Kluft tiefer. Und daraus entspringen Terrorismus und Massenflucht.
Neunzehn wichtige Industrie- und Schwellenländer sowie die Europäische Union haben ihre Vertreter zu diesem Treffen in die Türkei entsandt. Sie repräsentieren immerhin zwei Drittel der Weltbevölkerung und drei Viertel des weltweiten Handels. Gastgeber Türkei dürfte als unmittelbarer Nachbar der aktuellen Kriegsgebiete Syrien und Irak eine besondere Rolle spielen - in aller Widersprüchlichkeit. Die Anschläge von Paris und die größte Flüchtlingskrise seit Ende des Zweiten Weltkrieges unterstreichen die Bedeutung der zu fassenden Beschlüsse. USA-Präsident Obama, Russlands Präsident Putin und Bundeskanzlerin Merkel gehören zu den prominentesten Persönlichkeiten des G-20-Gipfels, der hoffentlich nicht nur eine grandiose PR-Veranstaltung bleiben wird. Eigentlich geht es um die Weltwirtschaft. Doch es sind die Völker, die darunter leiden. Und darum muss der Kampf gegen den Terror an erster Stelle in der Agenda stehen.
Nebenbei angemerkt und angefragt:
Sollte Pegida auch am Montag wieder auf die Straßen gehen, ist längst klar geworden, dass die Proteste dieser Bewegung bisher weder eine einleuchtende Sicht auf die Ursachen, noch Lösungen für die aktuellen Probleme gebracht haben. Aber ihre weitere Eskalation könnte dazu führen, dass die Beherrschbarkeit der Situation in unserem Land immer mehr in Frage gestellt wird. Die Rufe "Wir sind das Volk", "Volksverräter" und "Lügenpresse" haben sich verselbstständig und gehen an den Erfordernissen vorbei. Frage nebenbei: Wie sehen ISIS-Terroristen wohl diese "Patriotischen Europäer", die so energisch ihre eigene Regierung bekämpfen wollen?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Kommentare sind das Salz in unserer Suppe.