Orientierung

Freitag, 22. März 2019

Buchmesse von links

Empfehlungen für analog und digital Lesende

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Das so genannte Rieplsche Gesetz der Medien besagt, dass kein gesellschaftlich etabliertes Instrument des Informations- und Gedankenaustauschs von anderen Instrumenten, die im Laufe der Zeit hinzutreten, vollkommen ersetzt oder verdrängt wird. Das Buch als klassisches Printmedium beweist das auch im Computer- und Internetzeitalter. War das Buch im 14. Jahrhundert noch ein mühselig hergestelltes Medium für die Privilegierten der Kirche (z.B. Bibel) und der Wissenschaften, entstand mit Johann Gutenbergs Erfindung der beweglichen Buchdrucklettern ein massenwirksames Mittel. Ein Beispiel dafür ist die Verknüpfung von Luther´s Bibelübersetzungen mit der Möglichkeit von Tausender-Auflagen, was nicht zuletzt eine Basis für die Entwicklung der modernen deutschen Hochsprache war, ganz abgesehen von den vielen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklungen, die dadurch begünstigt wurden.

Am vergangenen Donnerstag war ich mit meinen Studenten der Medieninformatik im Rahmen meines Marketing Seminars zur Buchmesse. Die vorangehende Frage "Was haben wir als Medieninformatiker (Programmierer, Web-Gestalter) mit der Buchmesse zu tun?" löste sich mit der Vielfalt der Print- und Digitalangebote schnell auf.

Dass Buch lebt weiter, auch wenn es mit dem Auftreten der Digitalen Revolution immer wieder tot gesagt wurde. Es ist vielfältiger geworden in den Inhalten und schöner in den gestalterischen Erscheinungen. Es ist ein Volksmedium, das sich die meisten Menschen leisten können. Es ist variabler geworden, nicht zuletzt in Verbindung mit den elektronischen Technologien. Es ist Bestandteil der Kultur auch unseres Volkes, auch wenn es durch die brutalen Reglementierungen und Manipulierungen schamloser Diktatoren und Ideologen immer wieder verboten oder missbraucht wurden. Es hat geistige Reichtümer konservierbar gemacht von Goethe´s "Faust" bis Marx`"Kapital". Und trotz aller PCs, Tablets oder Smartphone ist es immer noch eine Lust, ein Buch aus Papier zu lesen.

G. Dietmar Rode
Sohn einer Bibliothekarsfamilie

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