Im Kommunal-Newsletter AG Kommunalpolitik Nr. 202 vom 18. November 2016 wird darauf reagiert, dass vielerorts die Kreissparkassen Kosten einsparen wollen, indem sie die Serviceleistungen verändern. Deshalb wird empfohlen, mit einer Resolution gegen die Schließung von Sparkassenfilialen und die drastische Reduzierung von Serviceleistungen aufzutreten. Insbesondere ältere Menschen, für die Internetüberweisungen oder unpersönliche Geldabholungen oder Überweisungen am Automaten nicht Alltag sind, werden von den geplanten Sparkassenmaßnahmen besonders hart getroffen.
Weitere Informationen mit einem Muster - bitte hier anklicken: https://www.die-linke.de/fileadmin/download/kommunal-antragsdatenbank/9xx/939/939Sparkasse.pdf
In der Zeitung DIE LINKE im Elbland (Ausgabe 4-2016, Seite 5) ist zu diesem Thema einem Artikel von Bärbel Heym und Harald Kühne zu lesen:
"Und wir LINKEN? An den Fakten kommen auch wir nicht vorbei. Die Niedrigzinspolitik der EZB belasten deutsche Banken, auch Sparkassen und Genossenschaftsbanken schwer... Die Sparkasse Meißen versucht diese anstehenden Herausforderungen durch eine grundlegende Optimierung ihr Vertriebssystem zu meistern. Das führt in der Konsequenz leider zu Filialschließungen, die in der Region sehr kritisch aufgenommen werden. Es gibt Widerspruch und Protest und der ist verständlich. Auch wir sehen den faktischen Rückzug der Sparkasse aus der Fläche kritisch, anerkennen aber zugleich die Bemühungen, Lösungen für die betroffenen Regionen zu schaffen ... Die Sparkassen werden weiterhin, auch unter den neuen Bedingungen, ihren Versorgungsauftrag erfüllen... Dem wollen wir als LINKE u.a. mit dem zukünftigen Landesentwicklungsprogramm Aleksa 2.0 Rechnung tragen."
Im Muster, das im Kommunal-Newsletter veröffentlicht wird, heißt es:
"Der Rat der Stadt Langenhagen hat keinerlei Verständnis für die geplanten rigorosen Maßnahmen der Sparkasse Hannover gegenüber den Menschen der Region Hannover. Gerade eine öffentliche Sparkasse muss im Finanzbereich eine Vorbildfunktion als Serviceeinrichtung erfüllen... Der Rat der Stadt Langenhagen fordert daher den Verwaltungsrat und seine öffentlichen Vertreterinnen und Vertreter auf, die vorgesehenen Serviceeinschränkungen bei der Sparkasse Hannover zurückzunehmen."
Zwei unterschiedliche Herangehensweisen! Allgemeine Erklärungen und Anpassung versus konkrete Forderungen im Interesse der Bürger? Was meint Ihr dazu?
Ich meine dazu: Zu den Todesarten des sterbenden Kapitalismus gehört das Bankensterben. Als wir 1990 Deutschmark bekamen, konnten wir Sie in Dresden neben der Sparkasse Hamburg, die unserer Stadtsparkasse mal kurz zeigte, wo es langgeht, bei der Dresdner Bank, der Commerzbank, der Bayerischen Vereinsbank,der Hypobank und noch ein paar kleineren wie der AllBank (kennt die noch jemand) bunkern.
AntwortenLöschenDer Kunde der Dresdner Bank ist heute bei der Commerzbank. Kunden der Bayerischen Vereinsbank und der Hypobank sind heute Kunden einer italienischen Bank von äußerst schlechtem Ruf.
Einige Finanzkrisen und Bankenrettungen später (nach 1990) erwirtschaftet Bankkapital kaum noch Zinsen und außer mit Negativzins wird der Kunde mit saftigen Gebühren belastet. Und wenn nur eine einzige Bank, unsere liebe Kreissparkasse zum Beispiel, es besser könnte - sie würde es tun denn das gebietet schon der Konkurrenzkampf.
Aber nein, unsere Geldinstitute ziehen es vor, sich bei den Kunden unbeliebt zu machen. Wirklich?
Von Marx haben wir gelernt, daß der historische Prozess ökonomisch bestimmt ist. Nun haben Parteien auch schon versucht, ihn ideologisch zu bestimmen. Teile der LINKEn tun das auch heute.
Ob aber plakative Solidaritätsbekundungen mit den Opfern des Bankensterbens ("Profiteure eines in sich funktionierenden und daher bürgerfreundlichen Kapitalismus" könnte man sie nennen.) den historischen Prozess aufhalten werden, wage ich zu bezweifeln.
Meine Zustimmung gilt daher jenen Genossen in unserem Kreis, die das auch begriffen haben. Wer aber "Agit-Prop" wünscht - das arbeitete auch im Dezember 1989 tadellos. Ein geistiges Perpetuum Mobile - solange die Realität fern bleibt.