Im Podium: Roland Hering (VVN/BdA), André Land (Jüdische Gemeinde Dresden), OB Bert Wendsche, Christian Fischer (LINKE), Thomas Gey (SPD)/Foto: Rode |
Radebeul: Die Wander-Ausstellung über die Geschwister Uriz und ihre Beiträge zur Reformpädagogik in der Zeit des Spanischen Bürgerkrieges hat nichts mit einer kriegshetzerischen Antifa-Show zu tun. Den Vorwurf hatten einige wenige Stadträte formuliert. Bei Ihnen handelte es sich nicht etwa um politische Neulinge, die sich interessant machen wollten, obwohl sie die Ausstellung nicht einmal besucht hatten. CDU-Kreisvorsitzender Dr. Reusch wurde als Historiker sogar promoviert (?) und FDP-Stadtrat Mücke hat es immerhin schon bis zum Staatssekretär gebracht. Ihre schriftlichen (Un)entschuldigungen verwiesen jedoch nicht etwa darauf, dass sie sich nun ein wenig schämen ob dieser Fehlleistungen. Sie unterstrichen, dass sie in voller Absicht so reagiert haben. Ignorante Arroganz? Antikommunistische Krokodilstränen? Herr Mücke meinte, mit "Feinden der Verfassung nicht in auf einem Podiumsgespräch" diskutieren zu wollen! (Vgl. SZ vom 4.11.2016: Bitte hier anklicken)
Um so besser war die Diskussion. Vernunftgetragene Geschichtsaufarbeitung ist so wichtig. Oberbürgermeister Wendsche unterstrich noch einmal, dass es kein Fehler war, die Veranstaltung zu unterstützen. Der VVN/BdA ist im Freistaat Sachsen, im Gegensatz zur Auffassung des Bayrischen Verfassungsschutzes, eine anerkannte und gewürdigte Organisation des politischen Gedenkens und der demokratischen Geschichtsdebatte.
Mehrere Stadträte (SPD, GRÜNE, DIE LINKE) äußerten ihre Sorge zur Art der Auseinandersetzung im Stadtrat und lehnten die regelrechten Falschdarstellungen zu dieser Ausstellung ab. Und es gab eine klare Übereinstimmung unter den mehr als 40 Anwesenden darin, dass der ausgesprochene Vorwurf der Kriegsverherrlichung absolut unzutreffend ist. Aber darüber kann man nur mit Leuten reden, die mit sich reden lassen wollen.
Diese Ausstellung war übrigens zuvor u.a. im Leipziger Rathaus zu sehen.
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