Orientierung

Samstag, 29. Oktober 2016

Topp-Thema im Landkreis

Sparkasse heißt nicht, an den Bürgern, sondern für die Bürger zu sparen.

Seit Monaten wird über die Sparkasse Meißen intensiv diskutiert. Unter anderem sollen Filialen geschlossen werden. Viele fragen, ob das wirklich das ideale Sparpotential ist. Läuft das nicht gegen die langbewährte und allgemein gelobte Philosphie der Sparkasse, vor allem den Bürgern zu helfen, bestmöglich mit ihrem Verdienten und Ersparten umzugehen. Das braucht eine entsprechende Dienstleistungsbasis, nicht zuletzt in Anbetracht des sich vollziehenden demografischen Wandels.

Gestern (29.10.2016) stand dazu erneut ein Artikel in der Sächsischen Zeitung: "Wir auf dem Lande sind Kunden dritter Klasse". Krögis scheint ein Beispiel dafür zu sein: "Am 30. November ist Schluss. Dann wird die Filiale der Sparkasse Meißen in Krögis am Norma geschlossen, Geldautomat und Kontoauszugsdrucker kommen weg. Eine Entscheidung, die nicht überraschend kommt und nicht nur Krögis trifft. Denn die Sparkasse muss sparen. Sagt sie. Weil die böse Europäische Zentralbank von ihr jetzt Strafzinsen für Geldeinlagen verlangt. Solche Zinsen wolle die Sparkasse ihren Kunden nicht zumuten. Deshalb dreht man an der Gebührenschraube und spart Standorte ein."

Deshalb wurde in Krögis eine Einwohnerversammlung einberufen. Leider kamen nur 8 (in Worten: acht) Bürger. Das ist enttäuschend. Sind die Menschen schon müde, um für ihre Interessen und Rechte zu kämpfen. Oder sind die angebotenen Alternativen der Sparkasse zu mager?

Es wurde unter anderem kritisiert, dass der Landrat, der ja Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse ist, nicht anwesend war. Allerdings weilte er gerade zu diesem Zeitpunkt in der japanischen Partnerstadt Arita, und das ist ein wenig weit weg. Hoffentlich hatte er nicht auch die anderen Verwaltungsratsmitglieder alle mitgenommen.

Aber die Sächsische Zeitung kennt auch ein gutes Beispiel:

"Dafür war Kreisrat Andreas Graff (DIE LINKE) da. Seit Wochen tourt er durch den Landkreis und macht gegen die Schließungspläne mobil." 

Seine Meinung: „Wie mit den Menschen in dem Entscheidungsprozess der Sparkasse umgegangen wurde, ist für mich eine demokratische Katastrophe. Die Schwächsten werden hinten angestellt.“. Selbst er als Kreisrat habe er von den geplanten Filialschließungen zuerst nur aus der Zeitung erfahren. Das ist für den unbedarften Leser natürlich verwunderlich, wenn er weiß, dass aus dessen Fraktion auch jemand im Verwaltungsrat sitzt. Aber vielleicht ging es diesem/er Vertreter/in genau so, wie Kreisrat Graff. Das wäre um so schlimmer... Was ist der Sparkasse Demokratie wert?

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