Orientierung

Montag, 12. September 2016

Hungerstreik kurdischer PolitikerInnen

http://www.wir-ag-dresden.de/
Solidaritätsaktion in Dresdner Wir AG

Nachdem 50 hochrangige kurdische PolitikerInnen, darunter auch Abgeordnete des türkischen Parlaments am Donnerstag in den Hungerstreik getreten sind, haben sich 10 KurdInnen aus Sachsen dieser Aktion solidarisch angeschlossen und sind heute 10.00 Uhr in der Dresdner Wir AG ebenfalls in den Hungerstreik getreten.

Ziel der Aktion ist es, ein Zeichen gegen das seit fast zwei Jahren bestehende Kontaktverbot des seit 1999 auf der Gefängnisinsel Imralı inhaftierte PKK-Gründer Abdullah Öcalan zu setzen. Seit 2014 waren Angehörigen von Öcalan keine Besuche mehr erlaubt worden. Dazu erklärt Mirko Schultze, Co-Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Deutsch-kurdische LINKE:
„Man kann zur PKK stehen, wie man will, aber Öcalan ist nach wie vor die Schlüsselfigur bei der Lösung der Kurdenfrage. Es war die türkische Staatsführung, die den auch von Öcalan aus dem Gefängnis heraus getragenen laufenden Friedensprozess aufgekündigt hat und seitdem den Konflikt in den kurdischen Gebieten immer weiter eskaliert. Das Kontaktverbot stärkt bei den KurdInnen die Sorge um das Wohlergehen Öcalans. Die Forderung, seinen Anwälten und Angehörigen Zugang zu ihm zu gewähren, ist deshalb mehr als berechtigt. Einen neuerlichen Friedensprozess in der Kurdenfrage kann es auch aus meiner Sicht nicht ohne Einbeziehung Öcalans geben. Deshalb unterstützen wir die KurdInnen in ihren berechtigten Forderungen. Die kurdische Frage ist und bleibt eine Schlüsselfrage für den Frieden in der gesamten Region.“
Der solidarische Hungerstreik ist zunächst für drei Tage geplant. Nachrichten über die Aufhebung der Kontaktsperre, die mittlerweile von türkischer Seite verbreitet wurden, werden sorgfältig geprüft. Sofern es sich nicht um eine Finte handelt und in der Folge die 50 kurdischen PolitikerInnen ihren Hungerstreik beenden, so wird auch die Aktion in Dresden vorfristig beendet werden.

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