Leserbrief zur Situation in den Elblandkliniken
von Andreas Graff, stellvertretender Kreisvorsitzender
DIE LINKE
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Andreas Graff /Foto: Rode |
Gibt es in den Elblandklinken einen Gegensatz von Leistung gegenüber Mitbestimmung und
Mitbeteiligung? Nein, so sollte man meinen, Leistung und Mitbestimmung gehören zusammen. In nicht wenigen Unternehmer-Teams unseres Landes kann man vernehmen, dass sie sich wechselseitig bedingen und das Arbeiten, die Wahrnehmung von Verantwortung für das eigene Tun und das der Firma, einem Freude und Erfüllung gibt. Ein gesundes herzerfrischendes Betriebsklima, das muss es doch wohl bei dem größten kommunalen Unternehmen im Kreis den Elblandklinken geben.
So wünschenswert, wie es wäre, so ist es leider nicht. Die Stimmung, die ich aus vielen Gesprächen aufgefangen habe, geben im Folgenden wieder: Ein Regieren von Oben, mit einem unumstößlichen Keulenargument muss sich die Belegschaft abfinden. Es muss sich rechnen und nochmals rechnen, die Kosten in ihren Bereich sind zu hoch. Ein Hinterfragen oder gar dazu eine eigene Meinung zu haben ist nicht gefragt und gewollt. Ja sie werden geschickt mit Bemerkungen der Unsicherheit des Arbeitsplatzes unterbunden. So wird die Mitbestimmung durch Angst um den Arbeitsplatz ausgebremst. Erfährt damit etwa die Leistungsmotivation in der Güte, im feinfühligen Eingehen auf die Gesundung der Kranken einen Zuwachs?
Durch diesen Stil der Missachtung der solidarisch-demokratischen Werte und der Nichtachtung der einzelnen Persönlichkeiten im Dienst für das Wohlergehen der Kranken wohl kaum. Umso bewundernswerter ist das aufopferungsvolle Engagement des Krankenhauspersonals. In der Vergangenheit verzichteten sie auf Lohnzuwachs für ihre Einrichtung und auch auf Weihnachtsgeld.
Wie steht es um die aus den Elblandklinken Ausgegliederten? Ausgegliedert aus ihrem großen Team. Nicht mehr im Eigentum der Kommune. Ohne die Aufsicht und Kontrolle des Kreistages? Sie werden so recht und schlecht auf eigene Füße gestellt und das noch mit erheblichen Lohneinbußen. Nach Synergieeffekten der eingespielten Teams in der gemeinsamen Patientenbeziehung und das im gleichen Haus, wird nicht gefragt.Weshalb wird nicht der Weg der Innovotion in diesen Bereichen beschritten? Reicht die Begründung, dass in anderen Krankenhausunternehmen auch Ausgliederungen vorgenommen werden. Nein.
Hinterfragen muss man: Was sind das für Unternehmen? Weshalb soll dieser Weg der beste sein? Ist das die Entwicklungsrichtung der Gegenwart und Zukunft des Sozialstaates? Fragen über Fragen auf deren die Eigentümer, die Bürgerinnen und Bürger unseres Landkreises ein Recht auf deren Beantwortung haben.
2010 erreichten die Elblandkliniken ein Betriebsergebnis, welches in dieser Höhe schwerlich in Sachsen zu finden ist. Sicherlich sind die 13,4 % Eigenkapitalrendite vordergründig durch die Leistung des Personals erreicht worden. Jedoch reflektiert das Stimmungsbild, dass dieses Ergebnis auch auf Kosten des Personals erfolgte. Von einer Mitbeteiligung könne man noch nicht sprechen. Diese würde wohl auch in Zukunft außen vor stehen.Legitime Fragen, die im stillen Prodeln und zur Öffentlichkeit durchbrechen und von dieser mit großem Interesse aufgenommen werden. Genauso auch die besorgte Frage: Führt der eingeschlagene Weg etwa zu einer Privatisierung der Krankenhäuser? Denn vor fast auf dem Tag genau vor fünf Jahren fiel diese in einem Bürgerbegehren durch.
Diese Fragen zum demokratischen Umgang mit dem Personal und unserem Eigentum stellen jetzt vor allem die Kreisräte und ihre Mandatsträger in politische Verantwortung.
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