Coswig 12. September 2011/Foto: Rode |
Am 12. September waren in Coswig schätzungsweise über 2000 erboste Bürger zusammengekommen, um auf die Missstände an der Bahnlinie Dresden-Berlin aufmerksam zu machen und Veränderungen zu fordern. Stadt- und Kreisräte, Bürgermeister, Mitglieder des Sächsischen Landtages und viele andere Persönlichkeiten solidarisierten sich mit den lärmgestressten Anwohnern.
Inzwischen schlagen die Wellen auch dadurch weiter hoch, dass der Bürgerinitiative in einem Leserbrief in der Sächsischen Zeitung Falschdarstellung vorgeworfen wurde. Da erhebt sich bei manchem die Frage: Ist es spießbürgerlicher Kleingeist oder gezielte Verunglimpfung? Heute erfolgte eine Gegendarstellung in der Presse.
Dr. G. Dietmar Rode
Kreisrat
Hier ist der vollständige Artikel aus der heutigen SZ (30.09.2011, S. 8):
AntwortenLöschenBahnlärm-Aktivisten nehmen Stellung zum Vorwurf der Lüge
Die nächste Großdemo der Lärmgegener soll in Weinböhla am 10. Oktober am alten Bahnhof stattfinden.
Der Leserbrief unseres Lesers Lutz Liebing aus Weinböhla schlägt hohe Wellen. Er warf den Bahnlärmgegnern vor, mit falschen Tatsachen zu argumentieren und, dass sie ihre Grundstücke billig erworben hätten, weil sie in Bahnnähe seien.
Mit dem Problem Bahnlärm müsse man sich abfinden, weil die Bahn nach den gesetzlichen Vorgaben gebaut habe. Dazu nimmt Gerd Schulz, der Sprecher der Bahnlärminitiative Stellung:
Die Mitglieder der BI haben sich deshalb zusammen gefunden, weil sie stellvertretend für alle Bürger gegen die unzumutbaren Zustände vorgehen werden, die der Bahnlärm in unserem Elbtal verursacht. Es geht uns um die Gesundheit tausender Menschen, um nichts mehr, aber auch um nichts weniger! Lärm macht aggressiv und letztendlich krank, das nehmen wir so nicht mehr hin. An unserer ersten Protestkundgebung am 12. September haben über 2000 Betroffene deutlich zum Ausdruck gebracht, dass sie hinter uns stehen. Auch die anwesenden Vertreter einiger Parteien haben sich hierzu eindeutig positioniert. Bisher wurden 2061 Unterschriften gesammelt, die noch einmal nachhaltig unterstreichen, wie viele Bürger sich vom Bahnlärm mehr als belästigt fühlen und seit Monaten schlaflose Nächte zwangsweise erdulden müssen. Die BI hat sieben grundsätzliche Forderungen formuliert, veröffentlicht und bereits an Politiker überreicht. Unsere Zielstellungen werden zusätzlich noch als Petition an den Bundestag gereicht.
Alle Bürger können den Forderungskatalog einsehen und nachlesen, um was es ganz konkret geht.
Ebenfalls sind alle eingeladen, sich sachlich einzubringen und zusätzliche Unterstützung zu leisten. Unser Vorhaben ist schwierig und kompliziert genug. Eine Verzerrung unserer Aktivitäten, wie im Leserbrief von Herrn Liebing dargestellt, weisen wir allerdings auf das Allerschärfste zurück. Wir lassen uns nicht verunglimpfen und dulden es nicht, dass unser Wirken zum Wohle und zur Gesundheit unserer Mitmenschen auf ein solches Niveau gebracht wird. Wir laden deshalb Herrn Liebing schon heute zur nächsten Protestveranstaltung am 10. Oktober um 18 Uhr nach Weinböhla ein.
Dort kann er sich am Mikrofon vor den betroffenen Bürgern äußern.
Hoffentlich hat er da bessere Argumente und vielleicht auch eine Entschuldigung parat.