Foto: http://de.wikipedia.org - Gedenken in Oslo |
Die schrecklichen Ereignisse von Oslo und Utöya lösen bei den meisten Menschen Erschrecken und Angst aus. In einem friedlichen Land, das durch seine Gastfreundschaft und Toleranz berühmt ist, will ein fanatischer Massenmörder mit Sprengstoff und Schnellfeuergewehr die Welt vor „Kulturmarxismus und Islamisierung“ retten. Und das Objekt seines Hassausbruches sind nicht zufällig Kinder und Jugendliche im Sommerlager des sozialdemokratischen Jugendverbandes. Er hat sich gründlich und zielgerichtet darauf vorbereitet, denn er will ein Fanal setzen. Einem solchen Horror müssen wir entgegentreten.
Nun erhielt ich ausgerechnet in diesen Tagen – ungewollt – eine E-Mail des NPD-Landtagsabgeordneten Jürgen Gansel. Er hetzt gegen das Couragekonzert, das u.a. durch DIE LINKE und die Linksjugend im Kreis unterstützt wird. Mit seiner vierten Auflage soll es zum Thema „Mit Gefühl für Asyl“ am 30.07.2011 in Großenhain durchgeführt werden. Gansel nennt es „Soli-Konzert für Asylschmarotzer“.
Da frage ich mich, ob das gerade jetzt zufällig ist. Will er vielleicht testen, wie weit er gehen kann? Natürlich bezieht er sich nicht auf den feigen Terrorakt. Aber es ist doch mehr als anstandslos, gerade in diesen Tagen eine Veranstaltung als „Jugendverhetzung“ zu bezeichnen, die zu Toleranz und friedlichem Miteinander beitragen kann. Und er droht Oberbürgermeister Burkhard Müller(CDU) in frecher Art und Weise, der ihm wohl am besten erklären kann, wie Solidarität und uneigennützige Hilfe gerade seiner Stadt Großenhain in schwieriger Situation geholfen haben.
Asyl (lat. asylum) heißt übrigens Zufluchtsort. In unserer Welt brauchen es leider viel zu viele Menschen. Zur Zeit des Dritten Reiches war es auch für viele Deutsche die einzige Rettung.
Das Konzert soll dazu beitragen, gerade jungen Menschen zu verdeutlichen, wie wichtig friedliches Miteinander und gegenseitiges Verständnis für unsere Zukunft sind – hier im Landkreis und anderswo.
Es ist mir nicht daran gelegen, künftig auf alle E-Mails von Jürgen Gansel einzugehen, mögen sie noch so gut gemeint sein. Aber dieses Mal will ich es doch nicht so hingehen lassen. Die Veröffentlichung in der SZ (29.07.2011: Linke verurteilt NPD-Hetze gegen Jugendcamp) muss ihm sehr weh getan haben.
AntwortenLöschen"Richtig volksverdummend und verleumderisch sind aber die Wortabsonderungen von Linken-Kreisrat Dietmar Rode und der SPD-Kreisvorsitzenden Susann Rüthrich, die die NPD-Kritik an den Großenhainer Antifa-Umtrieben mit der Gedankenwelt des Irren aus Norwegen vergleichen."
Und dann verdreht er nicht nur die Argumentation, sondern offenbart auch seine tatsächliche Einstellung:
"Darum geht es den Gift-und-Galle-Spuckern vom Schlage Rodes und Rüthrichs: um die Retabuisierung aller Lebensfragen der deutschen Nation, wofür sie selbst noch die toten Kinder aus Norwegen mißbrauchen. Die NPD im Landkreis Meißen wird sich von linken Minusseelen niemals an der Artikulation und Vertretung deutscher Interessen hindern lassen."
Woran erinnert mich das bloß?
Meine Achtung und mein Respekt für die couragierte und schnelle Reaktion von Dietmar Rode auf die perfide Meinungsmache der NPD. Ich teile seine Positionen vollständig.
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