Orientierung

Sonntag, 17. April 2011

Protest gegen Nazi-Provokation

Vogtländer standen zusammen gegen Rechts

Mehr als 600 Menschen haben am Sonnabend in Plauen gegen den geplanten Aufmarsch von Rechtsextremisten protestiert. Das Bündnis "Nazifrei in Plauen" hatte zu mehreren Demonstrationen und Kundgebungen aufgerufen.
Die Gruppe "Revolutionäre Nationale Jugend Vogtland" hatte den Neonazi-Aufzug angemeldet. Wie in anderen Städten wollten die Rechtsextremisten in demagogischer Weise mit einem sogenannten "Trauermarsch" an die Bombenopfer im Zweiten Weltkrieg erinnern.
Am Mittag zogen die Demonstranten auf zwei Routen durch die Stadt. Ziel war eine Kundgebung im Zentrum der Stadt. Dort sprachen unter anderen Linken-Chefin Gesine Lötzsch, Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer und der evangelische Superintendent Matthias Bartsch.

Im Anschluss wurden in Kirchen Mahnwachen abgehalten. Teile der Gegendemonstranten säumten auch die Route des Neonazi-Aufmarsches, zu dem sich nach Schätzungen der Polizei etwa 150 Rechtsextreme eingefunden hatten. Dabei ist es offenbar zu Rangeleien gekommen. Polizeiangaben zufolge wurde die Strecke von den Gegendemonstranten mehrfach blockiert. Die Polizei löste die Blockaden auf. Ein Sprecher des Bündnis "Nazifrei" sprach von "unverständlichen Übergriffen der Polizei auf friedliche Demonstranten". Insgesamt sichern 580 Polizisten den Einsatz ab. Der Landrat des Vogtlandes, Tassilo Lenk, hatte im Vorfeld die Bürger zur Besonnenheit und friedlichem Protest aufgerufen. "Deutschland lebt aus einer christlichen Tradition heraus und was die Nazis einst machten, dafür fehlen heute noch die Worte. Sie dürfen keine Kraft bekommen."

Auch DIE LINKE im Erzgebirgskreis hatte rechtzeitig die Gefahren dieser Situation erkannt und dazu beigetragen, möglichst viele Plauener und Gäste aus dem Umland gegen die neonazistischen Vorhaben zu mobilisieren. Ein Freund aus Plauen, der sich an der Aktion beteiligt hatte, schrieb mir:
"Auf einer vier Spurigen Straße 120 Nazis, das sah sehr lächerlich aus, noch lächerlicher als sonst."

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