Orientierung

Sonntag, 21. September 2008

Feldpost vom Fürsten


In dieser Woche wurde ich fast von Überraschung übermannt. Ich bekam Post von einem Fürsten! Ferdinand von Bismarck schrieb mir aus seinem Hauptstadtbüro in Berlin-Wilmersdorf.

Aber halt! Erst lesen, dann richtig staunen…!

Der alte Herr wandte sich an mich ganz persönlich auf gelbem Papier:


„Deutschland driftet nach links!


Sehr geehrter Herr Dr. Rode,


ich schreibe Ihnen heute aus ernster Sorge um Deutschland

Nie wieder Gewaltherrschaft und Extremismus – egal ob braun oder rot.

Im Sturm zieht die SED/PDS/Linke in die Landtage in Bremen, Hessen, Niedersachsen und Hamburg ein. Offenbar gibt es kein Halten mehr. SPD-Beck knickt ein und öffnet die traditionsreiche Sozialdemokratie immer weiter nach linksaußen. Kurt Schumacher, der Kommunisten einst als „rotlackierte Nazis“ kennzeichnete, rotiert im Grabe.“

Deutschland driftet nach links! Dazu dürfen wir nicht länger schweigen.

Owe-owe, wo will er bloß hin, schaudert es mich:

„Lassen wir uns Deutschland nicht schlecht machen: Wir müssen uns auf unsere alten Tugenden besinnen. Unter der Regierung Otto von Bismarcks vollzog sich der Aufstieg Deutschlands aus Zersplitterung und Entzweiung zu einer geeinten Nation und zum modernsten Industriestaat der Welt …

Für die Besinnung auf eine selbstbewußte Nation kämpft in Berlin die von einer jungen Mannschaft exzellent produzierte Wochenzeitung JUNGE FREIHEIT. Sie lässt sich dabei durch das politisch korrekte Kartell der Linksmedien nicht beirren… Deutschland braucht diese frische Brise gegen den stickigen linken Zeitgeist. Ich möchte helfen, dass möglichst viele Deutsche, die sich Sorgen um die Zukunft ihres Landes machen, denen ihr Land lieb ist, die JUNGE FREIHEIT als freie Stimme für Deutschland kennenlernen.“

Ach, da steckt die Katze im Sack! Alles Werbung - für irgendein sehr rechtes Blatt…?

„PS: Bitte antworten Sie möglichst heute noch. Der Linksruck in Deutschland verlangt jetzt von allen Patrioten den Einsatz für unser deutsches Vaterland.“

Ja, das will ich dann auch schnellstmöglich tun:

Sehr geehrter Herr von Bismarck,

unterstehen Sie sich, mir nochmals derartige Pamphlete zu schicken.

1. Natürlich gestattet Ihnen Ihre antikommunistische Ideologie keinen anderen Blick - das will ich Ihnen nachsehen. Aber solch einem sturen Nationalismus darf es nicht gestattet werden, Deutschland erneut ins Unglück zu stürzen.

2. Wer vorgibt, gegen „braun“ zu sein, und für die JUNGE FREIHEIT wirbt, muss unter einer gewissen Farbuntauglichkeit leiden. Da sich das auch bei den Farben rot, grün und gelb der Verkehrsampeln niederschlagen könnte, rate ich Ihnen, sich einer Fahrtauglichkeitsprüfung zu unterziehen.

3. Wenn Sie es beklagen, dass viele junge Menschen ein verzerrtes Geschichtsbild haben, dann liegt das nicht zuletzt an Demagogen wie Ihnen. Ihre Argumentationsweise sehe ich als denkbar ungeeignet an, Besserungen zu erreichen. Sie erinnert mich eher an den Rechtsextremismus, der versucht, das demokratische Klima in Deutschland zu verpesten und die notwendigen Konsequenzen aus der deutschen Geschichte zu verhindern.


Dr. rer. pol.
G. Dietmar Rode


Kreisrat für DIE LINKE in Meißen

Mehr dazu hier.

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