Ohne Rhetorik kein Sieg
Dieser Ausspruch klingt antik, lässt sich aber keinem klassischen Autor eindeutig zuordnen. Er ist kein überliefertes Zitat z.B. von Demosthenes, Cicero, Quintilian oder aus anderen griechischen oder lateinischen Quellen, sondern ist eher eine moderne Sentenz, die in der Rhetorik‑Didaktik und politischen Kommunikation verwendet wird.
Verfolgt man das öffentiche Geschehen, wird man feststellen, dass manche öffentlichen Redner bzw. Rednerinnen, einschließlich vieler Lehr- und Ausbildungspersonen oder Verwaltungs- und Servicemanager da erheblichen Nachholebedarf haben. In den Schulen und akademischen Einrichtungen gibt es heute nur noch nur selten rhetorische Lehrgegenstände. Da ich selbst Dozent für rhetorische und publizistische Kommunikation an zwei Hochschulen bin, habe ich mich deshalb immer bemüht, im Rahmen meiner Möglichkeiten zu unterstützen und auszustrahlen.
Mein "Lehr- und Lernwörterbuch für RednerInnen in Schule, Studium und Beruf" soll ein Beitrag dazu sein und es steht nun eine Rohfassung über Wordpress im Netz: https://myrhetro24.de/. Ich schalte es gern für Interessierte frei.
„Wenn
ich ein Wort verwende“, erwiderte Humpty Dumpty[1] ziemlich geringschätzig,
„dann bedeutet es genau, was ich es bedeuten lasse, und nichts anderes.“
„Die Frage ist doch“, sagte Alice, „ob du den Worten
einfach so viele verschiedene Bedeutungen geben kannst“.
„Die Frage ist“, sagte Humpty Dumpty, „wer die Macht hat –
und das ist alles.“[2]
[1] Figur
aus einem britischen Kinderreim in einem ursprünglich als Rätsel gedachten
Gedicht: buckliger Gedrungener, auch Goggelmoggel genannt
[2] Carroll,
Lewis: Alice hinter den Spiegeln. Illustration von John Tenniel, 1871
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