Orientierung

Mittwoch, 10. April 2024

Im Landkreis Meißen wächst die AfD von allen Parteien am stärksten

 So steht es heute in der Sächsischen Zeitung

Und damit wird auch gleich Wahlkampf-Polemik geführt. Wobei das Wort Polemik (rhetorische Kampfkunst) für mich nicht unbedingt nur negativ geprägt sein muss. Zunächst wird, neben der angedeuteten Sorge vor Rechtsextremismus, ein wenig Statistik betrieben. Ohne klare Aussage, aber immerhin.

Die CDU hat gegenwärtig 555 Mitglieder, die AfD 282, die SPD 184, die FDP 130 und die Grünen 100. 

Den größten Mitgliederzuwachs konnte 2024 bisher die AfD mit 45 verbuchen. Für die SPD sind 4 hinzugekommen und bei CDU sind es 2 weniger geworden, während sich die Zahl bei der FDP die Zahl stabil hielt. Die Grünen hatten 6 Austritte und zehn Neueintritte.

Der CDU-Kreisverband hat einen Altersdurchschnitt von 60 Jahren. Die AfD hat einen Männeranteil von 80%. Auswirkungen der Demonstrationen gegen "rechts" sieht man weder in diesen beiden Parteien, noch bei der FDP.

Aus der Linken gibt es keine Informationen. Sie gibt "prinzipiell keine Statistiken weiter", meint ihr Kreisvorsitzender. Ist das die neue Taktik, um dann zur Wahl wie der Phönix aus der Asche aufzusteigen? Aber wo steht sie denn?, fragt man sich da. In der SZ ist die Partei in der letzten Zeit immer weniger aufgetaucht.

In der gleichen SZ-Ausgabe gibt es allerdings einen Artikel - mit dem Konterfei von Stefan Hartmann, der im Kreis im Kreis kandidiert. Die Überschrift lautet "Die Linke gegen Wagenknecht". Ohne Fragezeichen ist es aber eine Unterstellung der Zeitung, also keine "gute" Polemik. Und mit Verweis auf die komplizierte Situation deutet der Co-Vorsitzende auf den Hautgegner im Wahlkampf: "Wir fokussieren uns ganz klar auf die CDU".

Am kommenden Wochenende findet in Bautzen der 17. Landesparteitag der LINKEN.Sachsen statt. Susanne Schaper sieht im Interview die Wagenknecht-Partei wie "Betrug in der Beziehung" und sie würde schlecht über die Linke sprechen, indem sie ihr "Lifestyle-Gutmenschentum" vorwirft. Und sie bediene die "Vox populi" [lat.: die Stimme des Volkes] und sei also populistisch. Die Linke aber handele nach ihrem "Wertekompass" und "... uns ist es sch...egal, wo sie [?] herkommen." Schwierig zu verstehen, oder? Meine Frage: Weiß sich die Parteivorsitzende nicht immer so richtig auszudrücken oder hat der Interviewer sie nur falsch ausgedeutet?

Summa: Die Sächsische Zeitung ist nun mal keine linke Parteizeitung. Aber DIE LINKE.Meißen hat offenbar auch keinen anderen Kanal, um sich klar zu positionieren und den Wählerinnen und Wählern deutliche Hinweise zu geben, wie stark sie sich dennoch fühlt.

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