https://www.stadtmuseum.de/ ausstellungen/berlin-194546 |
Natürlich sind solche Was-wäre-wenn-Fragen in der Geschichtsbetrachtung meistens illusorisch, d.h. problematisch, zwecklos und oft sogar trügerisch. Und trotzdem sind sie legitim, wenn damit eine Diskussion entfacht werden kann, die uns weiterbringt.
Angenommen, die Wehrmacht des deutschen Faschismus hätte die Sowjetunion 1941 nicht überfallen...?
- Hätte je ein Rotarmist kämpfend deutschen Boden betreten?
- Wäre Deutschland unter irgendwelchen Siegermächten aufgeteilt worden?
- Hätte es eine Berliner Mauer geben müssen?
Wieviel Leid wäre uns möglicherweise erspart geblieben!
Persönliche Anmerkung:
Ich selbst war an jenem Sonntag gerade mal 11 Jahre alt und erinnere mich, dass ich davon über die Lautsprecheranlage der Badeanstalt meiner Heimatstadt Oschatz erfuhr. Mein damaliges kindliches Unverständnis wurde in der Folgezeit noch mit viel mehr Widersprüchlichkeiten konfrontiert.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sagte in seiner heutigen Rede: "Die Mauer war das unübersehbare Zeichen eines Unrechtsstaates, der in den Augen seiner eigenen Bürgerinnen und Bürger weder souverän noch legitim war." Und weiter: Der 13. August 1961 sei ein "Schicksalstag für uns Deutsche und für die Welt" gewesen. Damals sei "die Teilung der Welt des Kalten Krieges buchstäblich zementiert" worden. (https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/60-jahre-mauerbau-101.html)
Leider klingt das heute und mit dem größerem historischen Abstand, enttäuschend einseitig, so als ob das alles nur von der DDR und ihren östlichen Partnern ausgegangen wäre. Wodurch ist es denn überhaupt zu dieser Lage gekommen. Waren es nicht die Siegermächte im Westen und im Osten, die ihre gewonnenen Machtpositionen weiter ausbauen wollten?
Wenn wir uns gründlicher mit der Geschichte beschäftigen, werden wir feststellen, dass es keine einfachen und einseitigen Antworten darauf gibt.
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