Orientierung

Mittwoch, 7. Oktober 2020

Argumente unserer Kandidatin

Elke Siebert zu den Fragen des Medienteams des Kreisvorstandes


Der Kreisparteitag hatte sich am 22. August ion Meißen einstimmig für eine gemeinsame Kandidatin von GRUENEN, SPD und LINKER entschieden. Elke Siebert hatte ihren Antrag überzeugend dargestellt und es waren ausreichend Schnittstellen für die Wahlkampfpartner sichtbar geworden.

Bitte auch hier über Elke Siebert informieren: 

https://landraetin-elke-siebert.de/

Nun hat sie auf die 12 Fragen geantwortet, die Ihr durch das Medienteam des Kreisvorstandes im Nachhinein gestellt wurden: 



1. „Rot-Rot-Grün“ – damit können Sie?

Natürlich! Ich gewinne immer mehr den Eindruck, dass die Zeit reif für ein progressives Bündnis ist. Die Anforderungen an unser Handeln sind komplex: auf ökologischer wie auf sozialer Ebene. Wir können gar nicht mehr fragen: Wie wollen wir leben? Sondern wir müssen zunehmend fragen: Was müssen wir – gemeinsam – tun, um überleben zu können? In den vielen Gesprächen, die ich in den vergangenen Wochen geführt habe, kristallisiert sich immer mehr heraus, dass die Bürger*innen erwarten, dass wir unsere jeweiligen Kompetenzen bündeln. Persönlich finde ich, dass die Schnittmenge von Rot-Rot-Grün überzeugend groß ist. Daraus kann man, daraus soll man was machen.

 

2. Die LINKE sieht sich als die Sozialpartei Deutschlands, die Grünen sich als Ökopartei. Passt das gut zusammen?

Ja, weil beides nachhaltig ist (auch wenn der Begriff leider schon sehr abgedroschen ist).

 

3. Eine Grüne als Landrätin? Werden nun im Landkreis Windräder montiert?

Ja. Darum werden wir nicht herumkommen, wenn wir saubere Energie produzieren wollen. Aber ich möchte es so gestalten, dass die Menschen vor Ort etwas davon haben und eben nicht irgendwelche Hedgefonds mit Sitz in München oder Düsseldorf. Die Bürger*innen sollen die Möglichkeit haben, Anteile zu erwerben. Bei einer Rendite von 4-8% wird das lukrativ. Wenn wir es schaffen, und das ist mein Ziel, kleine Anteile zwischen 500,00 und 5.000,00 € zu vergeben, können sich viele Menschen in der Region daran beteiligen. Mit Klimaschutz Geld verdienen – das ist etwas, was die Menschen überzeugt.


4. Die Entscheidungen fällt am Ende der Kreistag. Wie wollen Sie im Kreistag Ihre Ziele umsetzen, sprich: für den nötigen Rückhalt sorgen?

Warum sollte der Kreistag gegen gute Vorschläge stimmen?

Mir ist es wichtig, auch den Kreistag zu gewinnen. Das geschieht einerseits mit guten Argumenten, einer förderlichen Streit- und Diskussionskultur, und andererseits mit Transparenz.

 

5. Viele freie Träger kümmern sich um soziale Belange im Kreis? Wie geht es mit ihnen weiter?

Diese Träger leisten eine unschätzbare Arbeit. Mir ist wichtig, dass diese Arbeit gestärkt wird.


6. Sie werden die Chefin einiger Hundert Mitarbeiter. Keine leichte Aufgabe. Wie wollen Sie vorgehen?

Dafür wurde ich speziell in einem zweijährigen Management-Programm in der Bundesagentur für Arbeit ausgebildet. Das ist das eine. Ich verfüge zudem über mehr als zehn Jahre Führungserfahrung und setze mich seit vielen Jahren mit einem Handlungsansatz auseinander, der Kooperation und verantwortliches Handeln bei der Bearbeitung sachlicher Anliegen und Aufgaben fokussiert.  (Das Handlungskonzept heißt übrigens „Themenzentrierte Interaktion“. Wer mehr dazu erfahre möchte: https://www.rci-bdo.de/files/content/zentraleinhalte/dokumente/TZI-Broschuere/WAS-IST-TZI.pdf)

 

7. Die Bevölkerung im Landkreis wird immer älter. Was sollte passieren?

Hier greift mein Ansatz der Grünen Metropolregion. Mit der Entwicklung einer grünen Metropolregion soll es uns gemeinsam mit Dresden und den anderen anliegenden Landkreisen gelingen, die technologische, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung unseres Landkreises voranzutreiben. Damit profilieren wir uns als Teil einer innovativen Wirtschaftsregion mit reicher Kultur- und Wissenschaftslandschaft. Voraussetzung für die wirtschaftliche Zukunft unseres Landkreises sind gut ausgebildete Menschen mit frischen Ideen. Der Wissenschaftsstandort Dresden mit Exzellenzuniversität und Forschungseinrichtungen liegt vor unserer Tür. Das muss besser nutzbar gemacht werden! Es ist mein Ziel, optimale Bedingungen für innovative Unternehmensgründungen und -ansiedlungen zu schaffen. Dadurch werden Arbeitsplätze in Industrie und Gewerbe in unserem Landkreis zukunftssicher. Mit der Metropolregion kann und muss es uns gelingen, nicht nur den Zuzug von Unternehmen, sondern auch von jungen Menschen und Familien zu bewerkstelligen. Unsere Chance gegen die Überalterung.

 

8. Ihr Vorgänger wollte die Konzentration der Verwaltung an einem Ort, in Meißen. Sie auch?

Verwaltung hat zuerst den Menschen, die sie benötigen, zu dienen. Von diesem Standpunkt aus werde ich ergebnisoffen fragen: Was erwarten die Bürger*innen von dem Landratsamt? Wie wollen sie zu uns gelangen (Ganz reell oder digital? Oder kommt das Landratsamt zu ihnen?) ? Aber auch: Wie ist die Arbeitsbedingung der Mitarbeiter*innen vor Ort und wie laufen die Prozesse? Von diesen Fragen leiten sich Antworten ab, wie und wo das Landratsamt in seiner jetzigen Form bestehen bleibt oder ob es Änderungen gibt. In jedem Fall muss eine wirtschaftliche Lösung gefunden werden. Ich möchte dabei auch prüfen, ob und wie Immobilien, wie bspw. der Hamburger Hof in Meißen, in ein Gesamt-Konzept  einbezogen werden können.

 

9. Was werden Sie in 30 Jahren Ihren Enkelkindern sagen, warum Sie Landrätin geworden sind?

„Damals habe ich noch nicht an Euch gedacht, sondern mir erstmal Sorgen um die Zukunft der damaligen Kinder und Jugendlichen gemacht. Euer Vater war damals zwölf Jahre alt. Mit Blick in seine Zukunft und die der anderen Kinder, war mir klar, dass man bei den drängenden ökologischen und sozialen Problemen was machen muss. Als Landrätin konnte ich wesentliche Weichen im Landkreis stellen. Und da ich die Qualifikation für dieses Amt hatte, habe ich diese Verantwortung gerne übernommen.“

 

10. Wie wollen Sie die Jugend im Landkreis halten?

Durch die Grüne Metropolregion werden wir jüngere Arbeitskräfte anziehen und in Folge muss es uns auch gelingen, sie als Mitbewohner*innen im Landkreis zu halten.

Davon abgesehen braucht es die Stärkung und den Ausbau von Jugendangeboten – da gibt es über den Landkreis verteilt noch viel zu wenig Angebote. Aus meinen Gesprächen mit Jugendlichen weiß ich auch, dass sie sich diese selbst ausgestalten wollen.

Es braucht einen attraktiven ÖPNV, der auch in den Abendstunden und wochenends funktioniert. Das merke ich immer wieder und das kommt fast immer in den Gesprächen, die ich führe.


11. Werden Sie mit dem Fahrrad zur Arbeit erscheinen?

Bis Meißen – da müsste ich mich gewaltig anstrengen (ich fahre ausschließlich mit Muskelkraft)! Ich werde kombiniert mit der S-Bahn und dem Rad kommen. Da habe ich meine beiden Lieblingsverkehrsmittel zusammen und kann auch mal einen Abschnitt mit dem Rad zurücklegen, um den Kopf wieder frei zu kriegen und mich zu bewegen.

 

12. Was wollen Sie auf jeden Fall im Landratsamt und im Landkreis ändern?

Ich möchte eine Kultur des Miteinanders etablieren.


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