Elke Siebert zu den Fragen des Medienteams des Kreisvorstandes
Der Kreisparteitag hatte sich am 22. August ion Meißen einstimmig für eine gemeinsame Kandidatin von GRUENEN, SPD und LINKER entschieden. Elke Siebert hatte ihren Antrag überzeugend dargestellt und es waren ausreichend Schnittstellen für die Wahlkampfpartner sichtbar geworden.
Bitte auch hier über Elke Siebert informieren:
https://landraetin-elke-siebert.de/
Nun hat sie auf die 12 Fragen geantwortet, die Ihr durch das Medienteam des Kreisvorstandes im Nachhinein gestellt wurden:
1. „Rot-Rot-Grün“ – damit können Sie?
Natürlich! Ich gewinne immer mehr den Eindruck, dass die
Zeit reif für ein progressives Bündnis ist. Die Anforderungen an unser Handeln
sind komplex: auf ökologischer wie auf sozialer Ebene. Wir können gar nicht
mehr fragen: Wie wollen wir leben? Sondern wir müssen zunehmend fragen: Was
müssen wir – gemeinsam – tun, um überleben zu können? In den vielen Gesprächen,
die ich in den vergangenen Wochen geführt habe, kristallisiert sich immer mehr
heraus, dass die Bürger*innen erwarten, dass wir unsere jeweiligen Kompetenzen
bündeln. Persönlich finde ich, dass die Schnittmenge von Rot-Rot-Grün
überzeugend groß ist. Daraus kann man, daraus soll man was machen.
2. Die LINKE sieht sich als die Sozialpartei Deutschlands,
die Grünen sich als Ökopartei. Passt das gut zusammen?
Ja, weil beides nachhaltig ist (auch wenn der Begriff leider
schon sehr abgedroschen ist).
3. Eine Grüne als Landrätin? Werden nun im Landkreis
Windräder montiert?
Ja. Darum werden wir nicht herumkommen, wenn wir saubere
Energie produzieren wollen. Aber ich möchte es so gestalten, dass die Menschen
vor Ort etwas davon haben und eben nicht irgendwelche Hedgefonds mit Sitz in
München oder Düsseldorf. Die Bürger*innen sollen die Möglichkeit haben, Anteile
zu erwerben. Bei einer Rendite von 4-8% wird das lukrativ. Wenn wir es
schaffen, und das ist mein Ziel, kleine Anteile zwischen 500,00 und 5.000,00 €
zu vergeben, können sich viele Menschen in der Region daran beteiligen. Mit
Klimaschutz Geld verdienen – das ist etwas, was die Menschen überzeugt.
4. Die Entscheidungen fällt am Ende der Kreistag. Wie wollen
Sie im Kreistag Ihre Ziele umsetzen, sprich: für den nötigen Rückhalt sorgen?
Warum sollte der Kreistag gegen gute Vorschläge stimmen?
Mir ist es wichtig, auch den Kreistag zu gewinnen. Das
geschieht einerseits mit guten Argumenten, einer förderlichen Streit- und
Diskussionskultur, und andererseits mit Transparenz.
5. Viele freie Träger kümmern sich um soziale Belange im
Kreis? Wie geht es mit ihnen weiter?
Diese Träger leisten eine unschätzbare Arbeit. Mir ist
wichtig, dass diese Arbeit gestärkt wird.
6. Sie werden die Chefin einiger Hundert Mitarbeiter. Keine
leichte Aufgabe. Wie wollen Sie vorgehen?
Dafür wurde ich speziell in einem zweijährigen
Management-Programm in der Bundesagentur für Arbeit ausgebildet. Das ist das
eine. Ich verfüge zudem über mehr als zehn Jahre Führungserfahrung und setze
mich seit vielen Jahren mit einem Handlungsansatz auseinander, der Kooperation
und verantwortliches Handeln bei der Bearbeitung sachlicher Anliegen und
Aufgaben fokussiert. (Das
Handlungskonzept heißt übrigens „Themenzentrierte Interaktion“. Wer mehr dazu
erfahre möchte: https://www.rci-bdo.de/files/content/zentraleinhalte/dokumente/TZI-Broschuere/WAS-IST-TZI.pdf)
7. Die Bevölkerung im Landkreis wird immer älter. Was sollte
passieren?
Hier greift mein Ansatz der Grünen Metropolregion. Mit der
Entwicklung einer grünen Metropolregion soll es
uns gemeinsam mit Dresden und den anderen anliegenden Landkreisen gelingen, die
technologische, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung unseres Landkreises
voranzutreiben. Damit profilieren wir uns als Teil einer innovativen
Wirtschaftsregion mit reicher Kultur- und Wissenschaftslandschaft.
Voraussetzung für die wirtschaftliche Zukunft unseres
Landkreises sind gut ausgebildete Menschen mit frischen Ideen. Der
Wissenschaftsstandort Dresden mit Exzellenzuniversität und
Forschungseinrichtungen liegt vor unserer Tür. Das muss besser nutzbar gemacht
werden! Es ist mein Ziel, optimale Bedingungen für innovative
Unternehmensgründungen und -ansiedlungen zu schaffen. Dadurch werden
Arbeitsplätze in Industrie und Gewerbe in unserem Landkreis zukunftssicher. Mit
der Metropolregion kann und muss es uns gelingen, nicht nur den Zuzug von
Unternehmen, sondern auch von jungen Menschen und Familien zu bewerkstelligen.
Unsere Chance gegen die Überalterung.
8. Ihr Vorgänger wollte die Konzentration der Verwaltung an
einem Ort, in Meißen. Sie auch?
Verwaltung hat zuerst den Menschen, die sie benötigen, zu
dienen. Von diesem Standpunkt aus werde ich ergebnisoffen fragen: Was erwarten
die Bürger*innen von dem Landratsamt? Wie wollen sie zu uns gelangen (Ganz
reell oder digital? Oder kommt das Landratsamt zu ihnen?) ? Aber auch: Wie ist
die Arbeitsbedingung der Mitarbeiter*innen vor Ort und wie laufen die Prozesse?
Von diesen Fragen leiten sich Antworten ab, wie und wo das Landratsamt in
seiner jetzigen Form bestehen bleibt oder ob es Änderungen gibt. In jedem Fall
muss eine wirtschaftliche Lösung gefunden werden. Ich möchte dabei auch prüfen,
ob und wie Immobilien, wie bspw. der Hamburger Hof in Meißen, in ein
Gesamt-Konzept einbezogen werden können.
9. Was werden Sie in 30 Jahren Ihren Enkelkindern sagen,
warum Sie Landrätin geworden sind?
„Damals habe ich noch nicht an Euch gedacht, sondern mir
erstmal Sorgen um die Zukunft der damaligen Kinder und Jugendlichen gemacht.
Euer Vater war damals zwölf Jahre alt. Mit Blick in seine Zukunft und die der
anderen Kinder, war mir klar, dass man bei den drängenden ökologischen und
sozialen Problemen was machen muss. Als Landrätin konnte ich wesentliche
Weichen im Landkreis stellen. Und da ich die Qualifikation für dieses Amt
hatte, habe ich diese Verantwortung gerne übernommen.“
10. Wie wollen Sie die Jugend im Landkreis halten?
Durch die Grüne Metropolregion werden wir jüngere
Arbeitskräfte anziehen und in Folge muss es uns auch gelingen, sie als
Mitbewohner*innen im Landkreis zu halten.
Davon abgesehen braucht es die Stärkung und den Ausbau von
Jugendangeboten – da gibt es über den Landkreis verteilt noch viel zu wenig
Angebote. Aus meinen Gesprächen mit Jugendlichen weiß ich auch, dass sie sich
diese selbst ausgestalten wollen.
Es braucht einen attraktiven ÖPNV, der auch in den
Abendstunden und wochenends funktioniert. Das merke ich immer wieder und das
kommt fast immer in den Gesprächen, die ich führe.
11. Werden Sie mit dem Fahrrad zur Arbeit erscheinen?
Bis Meißen – da müsste ich mich gewaltig anstrengen (ich
fahre ausschließlich mit Muskelkraft)! Ich werde kombiniert mit der S-Bahn und
dem Rad kommen. Da habe ich meine beiden Lieblingsverkehrsmittel zusammen und
kann auch mal einen Abschnitt mit dem Rad zurücklegen, um den Kopf wieder frei
zu kriegen und mich zu bewegen.
12. Was wollen Sie auf jeden Fall im Landratsamt und im
Landkreis ändern?
Ich möchte eine Kultur des Miteinanders etablieren.
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