Orientierung

Donnerstag, 23. Juli 2020

Vision von einer Vier-Tage-Woche

Traum oder Realismus?


Katja Kipping hält die Corona-Krise für einen guten Zeitpunkt, um über die Einführung einer flächendeckenden Vier-Tage-Woche nachzudenken. (Sächsische Zeitung, 23. Juli 2020, S. 19)

Marx schrieb 1863:

"Es versteht sich von selbst, dass die Arbeitszeit ... Basis der frei verfügbaren Zeit (ist) ...  Arbeitszeit ... bleibt immer die schaffende Substanz des Reichtums und das Maß des Aufwandes, der seine Produktion verlangt. Aber freie Zeit, verfügbare Zeit, ist der Reichtum selbst teils zum Genuss der Produkte, teils zur freien Tätigkeit, die nicht wie die Arbeit durch den Zwang eines äußeren Zwecks bestimmt ist, der erfüllt werden muss ... "
(K. Marx, Theorien über den Mehrwert III, MEW 26.3, 253)

Damals waren die Bedingungen selbstredend ganz anders. Der Manchester-Kapitalismus stand in voller Blüte, ein durchgängiger 8-Stunden-Tag war noch Zukunftsmusik und die technischen Voraussetzungen für die Arbeitsproduktivität waren bedeutend bescheidener als heute. Katja Kipping ist sich natürlich im Klaren, dass so etwas nicht im Handstreich geht. Aber nachdenken sollten wir doch darüber, ob es nicht noch "glücklicher, gesünder und produktiver" geht.

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