Rosa Luxemburg - vor 100 Jahren ermordet
Sie und Karl Liebknecht wurden 1919 in Berlin Opfer von nationalistischen Konterrevolutionären. In den Ereignissen dieser Zeit werden viele aktuelle Parallelen sichtbar.
In der heutigen Sächsischen Zeitung wird mit der Rezension "Die freie Radikale" auf die legendäre Linke mit der Biografie von Ernst Piper "Rosa Luxemburg. Ein Leben." aufmerksam gemacht. Und es ist nicht nur das Zitat, dass immer wieder genutzt wird: "Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden."
In DDR-Zeiten wurde recht widersprüchlich mit ihr, dem "Adler der Revolution", umgegangen. Auch wenn sogar eine Offiziershochschule nach ihr benannt wurde, seien wir ehrlich, spürte man doch immer auch ein unterschwelliges Unbehagen der SED-Obrigkeit gegenüber dieser herausragenden Persönlichkeit.
In meinem Bücherschrank fand ich vorhin eine Broschüre: Jörn Schütrumpf (Hrsg.): Rosa Luxemburg oder: Der Preis der Freiheit. RLS/Dietz Verlag Berlin, 2006. Schon beim Blättern stieß ich auf so interessante Gedanken. Walter Jens, Ordinarius für Rhetorik an der Eberhard Karls Universität Tübingen, Präsident des PEN-Zentrums Deutschland und Präsident der Akademie der Künste zu Berlin (gestorben 2013) schrieb über sie: "Ein kurzes Leben, ..., reich an Verfolgung und durch eine Hinrichtung von seiten derer, die sich am Abend des 15. Januar 1919 so zeigten, wie Rosa Luxemburg sie beschrieben hatte: unmenschlich und erbarmungslos."
Sie wollte die Freiheit der Andersdenkenden. Lenin meinte: "Rosa Luxemburg irrte...; sie irrte...; sie irrte...; ...sie irrte. Aber trotz aller dieser Fehler war sie und bleibt sie ein Adler." (1922). es ist nicht verwunderlich, sie auch und gerade am Ende der DDR in erregender Weise mit ihrer Freiheitsauffassung zitiert wurde. Auch heute sollten (wir) Andersdenkenden immer wieder darüber nachdenken, was diese Freiheit ausmacht. Selbstverständlich ist Freiheit grundsätzlich humanistisch und schließt Unterdrückung, Rassismus und Gewalt aus.
G. Dietmar Rode
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