Orientierung

Sonntag, 24. Juni 2018

Aus der Geschichte lernen

Überfall auf die Sowjetunion vor 77 Jahren

Es ist nahezu paradox, dass die offiziellen Medien diese Geschichtsereignis wieder einmal kaum beachtet haben. In meiner Sächsischen Zeitung zumindest habe ich an diesem Tage nichts darüber gelesen.

"Wenn Barbarossa beginnt, wird die Welt den Atem anhalten." prophezeite Hitler. Am 22. Juni 1941 nahm der Zweite Weltkrieg mit dem Angriff auf die Sowjetunion eine neue Dimension an. In drei Heeresgruppen überschritt die Invasionsstreitmacht mit drei Millionen deutschen Soldaten sowie weiteren 600.000 Soldaten aus Italien, Ungarn, Finnland, Rumänien und der Slowakei, mit 3350 Panzern, 7300 Geschützen[ und 3000 Flugzeugen die sowjetische Grenze, und stieß blitzkriegsartig tief in das Hinterland vor. Bereits am 24. Juni 1941 waren Panzer der Heeresgruppe Mitte 200 km weit vorgedrungen. In den ersten drei Wochen wurden in den westlichen Militärbezirken der Sowjetunion 90 Prozent der Flugzeuge und Panzer zerstört. In großen Kesselschlachten fielen bereits in den ersten Kriegsmonaten hunderttausende Sowjetsoldaten oder gingen in die Kriegsgefangenschaft. Im September begann die 900tägige Blockade von Leningrad. Und erst Ende 1941 konnte die Sowjetmacht mit der Schlacht vor Moskau, der Ende 1942 die Schlacht an der Wolga bei Stalingrad folgte, die strategische Initiative zunehmend zurückgewinnen. 

Im Verlaufe des Krieges wurden etwa 1.700 sowjetische Städte und 70.000 Dörfer zerstört. Über die Menschenopfer der Sowjetunion gibt es unterschiedliche Schätzungen. Es wird von weit über 27 Millionen Toten ausgegangen, davon über 11 Millionen Soldaten in den Schlachten und in der Kriegsgefangenschaft sowie weit über 15 Millionen aus der zivilen Bevölkerung. Damit ertrug die Sowjetunion den Hauptlast der Opfer des Zweiten Weltkrieges von über 50 Millionen. Und vergessen wir nicht, dass auch das deutsche Volk den Wahnsinn des Nationalsozialismus mit über 6 Millionen Soldaten und Zivilisten bezahlen musste, und über 14 Millionen Menschen in der Folge aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Meine Großeltern, die 1945 Schlesien (Breslau) verlassen mussten, haben drei Söhne in diesem Krieg verloren.

Als ich am 16. Juni aus dem Urlaub im Süden zurückkehrte, kamen mir auf der Autobahn manöverschmutzige amerikanische Panzer- und Artilleriefahrzeuge entgegen. Möglicherweise waren sie an Übungs- und Demonstrationshandlungen zur Verteidigung der europäischen Ostgrenzen beteiligt. Pfui, Teufel! Haben unsere Regierung tatsächlich nichts aus der Geschichte gelernt?

Seit Sonntag läuft in Litauen die NATO-Übung "Iron Sword". Beteiligt sind insgesamt 4.000 Soldaten aus elf Ländern. Darunter aus den baltischen Staaten, Polen, Großbritannien, den USA und Deutschland.

Bitte auch hier anklicken: https://www.mdr.de/heute-im-osten/truppenuebung-100.html

G. Dietmar Rode
Blogger

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