Die Sächsische Zeitung ist an diesem Wochenende fast schon
eine Sonderausgabe für DIE LINKE.Sachsen. Ein Interview mit Antje Feiks und
eines mit Hans Modrow. Nun bringt es gewiss nicht viel, einen Schulnotenvergleich
zwischen den beiden durchzuführen. Dazu sind die Persönlichkeiten und ihre
Anliegen doch zu unterschiedlich. Die eine versucht, als Landesvorsitzende
Tritt zu finden ohne rumzueiern (?). Und der andere blickt vor seinem 90.Geburtstag auf viele Jahrzehnte politischer Praxis mit Hoffnungen und Fehlern zurück.
Das Interview an Antje Feiks beginnt mit der Bemerkung „…
die Linke scheint stark in Bewegung.“ Aber sie geht nicht wirklich darauf ein. Stimmt das überhaupt? Bei vielen, mit denen ich in der letzten Zeit darüber gesprochen habe, ist
längst der Eindruck entstanden, dass wohl an der Spitze gestritten wird, die
Partei insgesamt aber eher stagniert. Sie spricht von „Galionsfiguren“, für die
„relativ wenig Rückenwind aus der Partei kommt.“ Das kann jeder für sich
übersetzen, wie er will...
Antje Feiks: „Hey, ihr seid unzufrieden, wollen wir mal anfangen zu
reden? Allerdings soll das geschehen, ohne dass wir die Welt erklären wollen.
Das ist nämlich eine Linkenkrankheit … Die Welt zu erklären, ist kein
tauglicher Ansatz, um Politik zu entwickeln.“ Was bedeutet das denn? Augen zu
und durch??? Oder was? Selbst wenn Marx schrieb, dass die Philosophen die Welt nur
verschiedentlich interpretiert hätten, und es nun darauf ankäme, sie zu
verändern, heißt das doch noch lange nicht, dass es nichts mehr zu
interpretieren gäbe!
Modrow hingegen, der als Vorsitzender des Ältestenrates der Partei natürlich über einen
ganz anderen Horizont verfügt, geht anders heran: „Für mich ist entscheidend,
wie die Linkspartei auf die neue deutsche Situation reagiert … Gemessen an
dieser neuen Situation blieb die Linkspartei deutlich unter der aktuellen Herausforderung.
Es gibt zu viel Streit um angebliche Richtungen und um Posten. Ich vermisse die
Bereitschaft, über die jetzt nötige Gesellschaftsentwicklung nachzudenken.“ Und
dazu bedarf es mehr als nur eines frommen Blickes und verschränkter Hände.
G. Dietmar Rode, Blogger
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