Es droht die Abbestellung des Bahnverkehrs zwischen Döbeln und Meißen!
(via facebook) Jetzt fährt die Regionalbahn noch die Strecke Leipzig-Döbeln-Meißen).
Der für die Bahnstrecke zuständige Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) lädt zur Bürgerversammlung am 3. Juli nach Nossen. Zeigen Sie, dass Ihnen die Bahn am Herzen liegt und kommen auch Sie zur Veranstaltung!
Der für die Bahnstrecke zuständige Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) lädt zur Bürgerversammlung am 3. Juli nach Nossen. Zeigen Sie, dass Ihnen die Bahn am Herzen liegt und kommen auch Sie zur Veranstaltung!
Bürgerversammlung
„Zukünftige ÖPNV-Bedienung der Strecke Meißen – Nossen – Döbeln“
Mittwoch, 3. Juli 2013, 17 Uhr
Sachsenhof Nossen (Spiegelsaal)
Schulstraße 2, 01683 Nossen
Abgesprochen mit Kreisrat G. Sämmang.
Über diese Thema haben wir uns vor längerer Zeit in der Kreistagsfraktion verständigt. An einem "Aktionstag - Mobilität" der Fraktion bin ich mehrmals mit dem Zug Meißen-Nossen gefahren, um zu testen, wieviele Leute mitfahren. Es waren maximal 7 Fahrgäste!!! Ich habe Verständnis für die, die die Linie behalten möchten, doch muss die Lage realistisch gesehen werden. Da stellt sich die Frage, kann man sich dies leisten? Um mehr Fahrgäste zu bekommen, müßten wesentliche Veränderungen getroffen werden. Die Bahnhöfe in Miltitz und Deutschenbora sowie der Bahnhof Nossen liegen etwas ungünstig, die Haltestellen Buslinien dafür sehr günstig. Ich habe dies getestet und mit Bürgern gesprochen, weil ich bisher eine Verfechterin der Bahnlinie war.Täglich kann ich aus meiner Wohnung die Züge, die fast leer sind, beobachten. Es hat sich nichts geändert. Über die Zukunft sollte ernthaft nachgedacht werden, vielleicht finden sich Möglichkeiten.
AntwortenLöschen„An einem "Aktionstag - Mobilität" ..." sind Sie also „... mehrmals mit dem Zug Meißen - Nossen gefahren, ...", wobei da „...maximal 7 Fahrgäste" mitfuhren, was Sie auch von Ihrer Wohnung aus sehen konnten. Und dann kam die Frage auf, „...kann man sich dies leisten?" Und dann würden noch die Bahnhöfe Nossen, Deutschenbora und Miltitz ungünstig liegen. Die Frage sei erlaubt, ist das wirklich eine überzeugende Interpretation der Dinge? Hilfreich wäre eher die Frage, weshalb so wenige Menschen der Region diese Linie nutzen? Sie reißen die Problematik schon mal etwas an, wenn Sie sagen: „Um mehr Fahrgäste zu bekommen, müßten wesentliche Veränderungen getroffen werden." Welche? Vielleicht bestehen Gründe, wegen denen die Bürger die Bahn nur eingeschränkt oder gar nicht nutzen können. Und wie könnte denn die Welt, statt sie nur zu interpretieren, verändert werden, so daß sie positiver, attraktiver wird. Man würden dabei feststellen, daß zum Beispiel auch der Bahnhof Döbeln Hbf nicht günstig liegt zur Lage der Stadt, auch der Bf Riesa nicht. Das findet man oft. Eine als „...etwas ungünstig..." empfundene Lage eines Bahnhofes ist kein wirkliches Argument. Wichtig ist, was man daraus macht. Man würde weiterhin feststellen, daß die RB 110 zwischen Döbeln und Meißen nur noch im 2 h-Takt verkehrt, daß es von hier aus keine direkte umsteigefreie Verbindung nach Dresden gibt und die Fahrzeiten extrem lang sind. Von den Tarifgrenzen, die die Strecke in Stücke zerreißen, ganz zu schweigen. Auch ÖPNV-Schnittstellen finden Sie hier keine. Die Folge ist ein unattraktiver SPNV, mit unattraktiven Reisegeschwindigkeiten, für Berufspendler aus Mittelsachsen nach Dresden einfach nicht nutzbar. Und dabei sind es gerade mal 40 ...60 ... 70 km nach Dresden, eine Distanz, die ein moderner SPNV in maximal einer Stunde bewältigt, wie es andere SPNV-Strecken beweisen. Muß man sich da wirklich wundern über zu wenig Fahrgäste im Abschnitt Döbeln - Meißen? Das Dilemma ist hausgemacht. Warum wird es von den verantwortlichen Verkehrsverbünden, insbesondere dem VVO seit Jahren vehement bekämpft, daß die Züge aus Mittelsachsen nach Dresden Hbf wieder umsteigefrei durchfahren können und warum wird hier auch keine einstündige Taktfolge angeboten? So wie es auf dem Westteil der Strecke nach Leipzig ganz normal ist und auch gut angenommen wird, wie die Fahrgastzahlen dort beweisen. Und auch anderswo in Sachsen, wo Sie auch hinschauen, ist es Normalität, daß man aus den Regionen schnell, häufig, direkt und umsteigefrei auf zentralem Wege in die Ballungszentren mit dem SPNV fahren kann. So tragen die SPNV-Verbindungen auch als Standortfaktor zur Attraktivität dieser Regionen bei und helfen, dem demographischen Wandel erfolgreich zu begegnen. Aber hier, im Raum Döbeln - Meißen eben nicht. Bis etwa 2001 gab es die durchgehende umsteigefreie RE-Verbindung Leipzig - Döbeln - Dresden (RE 4). Die Fahrzeit für die ca 70 km von Döbeln nach Dresden lag bei nur etwas über einer Stunde. Das SPNV-Angebot wurde sehr gut angenommen. Von den damals ca 1000 Reisenden täglich im Abschnitt Döbeln - Meißen nutzten fast dreiviertel die durchgehende Verbindung nach Dresden. Also konnten Sie, wenn Sie damals getestet hätten, „...wieviele Leute mitfahren", fast das fünffache an Fahrgästen feststellen, wie heute im gleichen Abschnitt. Das war moderner zeitgemäßer SPNV, der den Bedürfnissen der Bürger Mittelsachsens entsprach. Doch wo sind wir heute? Weshalb wurde dieser gute SPNV durch den verantwortlichen Verkehrsverbund gestrichen? Weshalb wurde die Region Mittelsachsen derart abgebunden vom Ballungsraum Dresden? Hier sollten und müssen Kommunalpolitik und Landespolitik ansetzen. Wer sonst? Die Menschen, „... die die Linie behalten möchten,..." sind Menschen, die Verantwortungsgefühl für ihre Region haben, weil sie wissen, welchen Stellenwert eine gut funktionierende SPNV-Verbindung als zukunftssichernder Standortfaktor für eine Region hat. Sie haben recht, man „... muss die Lage realistisch..." sehen, und nicht nur oberflächlich.
AntwortenLöschen...BRAVO....besser kann man das nicht schreiben!!!
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