Orientierung

Mittwoch, 17. April 2013

Kein banales Bilderrätsel

Wo ist der Lehrer?


Diese Frage steht heute in Großaufmachung in der Sächsischen Zeitung (Ausgabe Dresdner  Meißner Land; S. 15).  Was zeigt uns das? Selbst wenn es um ein Problem eine Weile ruhig wird, heißt das noch lange nicht, dass es gelöst ist. Die Angaben für die Stundenausfälle im 1. Schulhalbjahr 2012/2013 zeigen das. Der Unterrichtsausfall an den Mittelschulen und Gymnasien im Raum Radebeul-Meißen bewegt sich zwischen 8,7% (Mittelschule Radebeul-Mitte, gleich bei mir um die Ecke) und immerhin 2,0% (Gymnasium Franziskaneum Meißen). Und laut Sächsischer Zeitung lag der Durchschnitt in Sachsen bei 4,4%.

Ich erinnere mich gut an das vergangene Jahr. Da hatte ich mich in meiner Funktion als Kreisrat bemüht, angeregt durch öffentliche Kritiken, Lehrerstreiks usw., genaue Zahlen über den zu erwartenden Lehrernachwuchs und den Stand der Stundenausfälle in Erfahrung zu bringen. Ich musste damals enttäuscht feststellen, dass ich mir das viel zu leicht vorgestellt hatte. Die Anfrage beim Landrat ging ins Leere, ich solle mich an  Bildungsagentur und dem Kultusministerium wenden. Aber auch das blieb ergebnislos. Selbst in meiner Kreistagsfraktion waren die wenigsten an dieser Problematik interessiert. Begründung: Das liegt nicht in der Kompetenz des Landkreises. 

Deshalb will ich die Diskussion dazu noch einmal anstoßen und auch die entsprechenden Signale in unsere Landtagsfraktion senden. Wir als LINKE müssen uns darum kümmern und zu mindestens von allen Ebenen aus Veränderungen einfordern.  Eine Gleichgültigkeit zu diesen Mängeln in den Schulen des Landkreises und in Sachsen darf es einfach nicht geben! Sollen sich alle Beteiligten allein abstrampeln? 
Die Ursachen können doch nicht nur bei den einzelnen Schulen liegen, die sich mehr oder weniger um eine Kompensation bemühen! 
Und auch die langfristigen Folgen dürfen doch nicht ignoriert werden. Immerhin gibt es u.a. solche Tatsachen wie die, dass im letzten Jahr 10% aller Hauptschulabgänger wegen zu schwacher Leistungen keinen Abschluss erhielten (SZ, 28.01.13).  Da ich selbst als selbstständiger Lehrer an Berufsschulen arbeite, kann ich darauf mein eigenes Lied singen.

Der Landesschülerrat führt mittlerweile seine eigene Statistik. Das ist gut, kann aber nicht der Schlüssel zur  Lösung sein. Wer fühlt sich wirklich verantwortlich?

G. Dietmar Rode
Kreisrat

Anmerkung: In diesem Blog gab es bereits 16 Posts zum Thema Schulen. Bitte einfach das Stichwort "Schulen" zum Suchen eingeben und nachlesen.

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