Ein Leserbrief von Andreas Graff
„Beratung auf Augenhöhe“ ein Slogan unserer Kreissparkasse im Internet. Untersetzt mit den anspruchsvollen Worten Kompetenz, Vertrauen, Beratung, Service und Leidenschaft, wie im Eingangsbereich der Sparkasse Neugasse in Meißen zu lesen ist. Ja, so ist sie wahrhaftig. Oder ist es etwa heute nicht mehr so?
Weshalb sollen Filialen geschlossen bzw. ihre inneren menschlichen Gesprächskontakte gekürzt bzw. durch Kommunikation mit dem Computer wegrationalisiert werden. Was ist mit dem Vertrauensverhältnis, welches die Sparkasse seit 1828 mit so manchen unverschuldeten Tiefschlägen mit ihren Kunden unter kommunaler Trägerschaft aufbaute. In der Tat, wenn man auf die Jahre schaut, dann ist die Traditionslinie bewundernswert. Umschlungen mit dem gemeinsamen erarbeiteten Bindeglied Vertrauen, entwickelte sich eine Bürger Bankbeziehung die ihres gleichen sucht. Dieses wertvolle Bindeglied ist keine einmalige Größe. Es beinhaltet eine innere Sensibilität unseres menschlichen Daseins, des Lebens in unserer Gemeinde oder Stadt.
Die Treue unserer älteren Generation zu ihrer unserer Sparkasse, die sie über Jahrzehnte, auch nach der Wende hielten. Für uns und für die verantwortlichen der Sparkasse sollte die Freude darüber, dass unsere Eltern und Großeltern, die dank der auch durch sie geschaffenen gesellschaftlichen Bedingungen eine höhere Lebenserwartung erleben dürfen, ein Anspruch des Mitgefühls und der Verantwortung sein. Aber nicht nur für die ältere Generation trifft zu, dass sie die Filialen der Sparkassen nicht allein als Stätten der „Geldwanderung“ sehen. Nein, das sind sie nicht. Sie sind Begegnungsstätten des vertrauensvollen Gespräches, welches sehr nah einer Lebensberatung gleicht.
Im gewissen Sinne findet sich hier die Basis einer Wertschöpfung des sinnvollen Sparens und Verwendens des Erarbeiteten zum Persönlichen und des Gemeinwohls der Menschen unseres Kreises. Gerade deshalb dürfen die inneren lebendigen Strukturen in den Sparkassen, mit ihren Filialen nicht erlöschen. Lösungen finden sich nicht allein durch Gutachten. Die Sparkassenkunden sollten fragend einbezogen werden. Ebenso sollte das für die gewählten Gemeinde- und Stadträte selbstverständlich sein. Leider wurden diese bei diesen wichtigen Entscheidungen, die ohne Not getroffen worden, außen vor gelassen.
Andreas Graff
Andreas Graff
Stadtrat Meißen
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