Anfrage an das Orakel von Delphi: Euro oder nicht Euro? |
Zurück aus dem Urlaub in Griechenland
ist G. Dietmar Rode
Sonnenuntergang bei Kalithea/ Rhodos |
Fußlahm nach einem Stadtbummel bei 32° C |
Der Urlauber fühlt sich wie im Paradies am Pool des ****Hotels oder in den bunten Gassen der historischen Altstadt. Die Menschen sind freundlich und sehr kontaktiv. Besonders als Ostdeutscher wird man herzlich begrüßt. Aber die Griechen haben auch nichts zu verschenken. Kommt man näher mit ihnen ins Gespräch, fühlt man Resignation und völlige Unklarheit zur politischen Zukunft.
85% der wirtschaftlichen Einnahmen von Rhodos kommen aus dem Tourismus. Allein der Rückgang der deutschen Urlauber in diesem Jahr wird mit 60% eingeschätzt, die der österreichischen und schweizerischen sind jeweils 30%. Industrie gibt es hier nicht, dafür viele Beton-Skelette. Durch die Trockenheit ist kaum Landwirtschaft möglich, außer Oliven- und Weinanbau.
Wann geht es wieder aufwärts? Solche Investitionsruinen gibt es mehr als genug. |
Was sind die Alternativen? Rigider Euro-Sparkurs oder Investitionen in eine neue Zukunft? Die fleißigen und sympathischen Menschen dürfen nicht bestraft werden für die Unfähigkeiten ihrer Regierenden und die europäische Finanzkrise!
Alexis Tsipras, der Chef des Linksbündnisse Syriza, macht mich ein klein wenig hoffnungsvoll. Mit Gysis Meinung dürfte er übereinstimmen, dass nicht Bankenrettungsschirme, sondern Investitionsprogramme für die Volkswirtschaft gefragt sind. Die Fragen sind nur, ob er gegebenenfalls jetzt endlich die entsprechenden konsensfähigen Partner für eine Regierungsbildung finden würde und, wie er im derzeitigen politischen Kontext Griechenlands und Europas eine linke Politik überhaupt realisieren kann.
Sicher wird Griechenland ohne den Euro und ohne europäische Solidarität nicht auskommen. Da sind neue Herangehensweisen erforderlich. Was ergäbe die andere Alternative? Kaputtsparen? Kapitalflucht? Katastrophenarmut? Griechenland steht so allerdings nicht allein da.
Fotos: A. + D. Rode
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