Die Sitzung findet am Donnerstag ab 16:00 Uhr im Kulturhaus Niederau statt. Es wäre zu wünschen, wenn dieses Mal mehr interessierte Bürger zur Einwohnerfragestunde kämen, denn z.B. der Stand der Orchesterfusion, die weitere Entwicklung des Elblandklinikums oder die Zukunft der Schulen in kommunaler Trägerschaft dürften es wert sein.
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http://www.elblandkliniken.de/ r-elblandklinikum-grossenhain.html |
In der gestrigen Beratung der Kreistagsfraktion DIE LINKE standen vor allem die gesundheitspolitischen Probleme in heftiger Diskussion. Die Kompliziertheit der Bedingungen und die hohen Erwartungen an die Gesundheitsversorgung im Landkreis stellen auch uns immer wieder vor schwierige Fragen, bei denen die Meinungen nicht selten auseinandergehen.
Insbesondere im Zusammenhang mit der Entwicklung des Krankenhausstandortes Großenhain hatte sich Heinz Hoffmann nachdrücklich mit Details beschäftigt und dazu noch einmal die Protokolle des Kreistages seit 2009 durchforstet. Er unterrichtete dazu heute die Fraktion u.a.:
"Nachdem ich nun die Unterlagen aus dem Jahr 2009 nachgelesen habe, habe ich volles Verständnis für die Position unserer Genossinnen und Genossen in Großenhain, dass die Beschlüsse zum Krankenhaus in ihrer Stadt falsch waren. Angesichts der gegebenen Lage bedauere ich, im Jahr 2009 die grundsätzliche Zustimmung zu der Beschlussvorlage gegeben zu haben und als Sprachrohr dafür im Kreistag aufgetreten zu sein. Es war ein großer Fehler, dass ich mich damals trotz enormen Zeitdrucks nicht mehr mit meinen Genossinnen und Genossen dort abgestimmt hatte, sondern mich lediglich auf die Abstimmung in der Fraktion verlassen habe.
Aus meiner Sicht stellen sich die Dinge so dar, dass der Landkreis entgegen seiner Verpflichtung gemäß Pkt. 6 der Absichtserklärung den Pkt. 1 überhaupt nicht und den Pkt. 5 vollkommen unzureichend gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern in Großenhain erfüllt. Der Landkreis ist in eklatanter Weise damit wortbrüchig. Weil der vorzeitige Abriss des Krankenhauses geschehen ist, können die Folgen nicht mehr korrigiert werden. Umso mehr muss es deshalb nach meiner Meinung das gemeinsame und wirklich ernsthafte Bestreben unserer ganzen Fraktion sein, dass die ELK-Polikliniken GmbH nun für alle Facharztrichtungen, die in den Abschnitten eins, zwei und drei des Pkt. 5 der Absichtserklärung genannt sind, die Kassenzulassung der ELK-Poliklinik GmbH beantragt oder zuverlässig und vertraglich untersetzt niedergelassene Fachärzte dafür gewinnt. Vor diesem Hintergrund ist auch zu prüfen, ob das bauliche Konzept des Facharztzentrums überhaupt geeignet ist, alle Facharztdisziplinen aufzunehmen. Falls das nicht möglich ist, sind die Planungen anzupassen.
Wenn dies verweigert wird, ist aus meiner Sicht nachgewiesen, dass von Anbeginn die Umsetzung des Pkt. 5 überhaupt nicht beabsichtigt war. Dann wurden die Großenhainer betrogen und der Kreistag arglistig getäuscht. Die Beantragung der diversen Facharzt-Zulassungen und die Überprüfung der Kapazität und ggf. Erweiterung des Facharztzentrums müsste die Fraktion unverzüglich zum Gegenstand eines Ergänzungsantrages im Kreistag machen. Gegen den Landrat ist eine Missbilligung zu beantragen, weil er den Kreistag nicht zeitnah darüber informiert hat, dass die der Bevölkerung in Großenhain in Aussicht gestellte Entwicklung insbesondere hinsichtlich des Facharztzentrums auf erhebliche Umsetzungsschwierigkeiten stößt. Er ist aufzufordern, die Zusicherungen aus Pkt. 5 der Absichtserklärung umfassend zu gewährleisten."In der Politik muss man immer fragen Cui bono? - Wem nützt es? Und im konkreten Fall nützt das Handeln des Landkreises den Großenhainern nicht.
Und wie sieht man die Sache nun nach der Kreistagssitzung?
AntwortenLöschen...fragt ausgerechnet eine Kreisrätin, die doch dabei gewesen sein muss?
LöschenWerter Herr Tobis oder wer Sie auch immer sind, danke für die nette Erinnerung. Ich war natürlich dabei und habe aufmerksam zugehört.
LöschenUnd trotzdem kein Wort zur Sache selbst? So transparent sind linke Politiker. Fehlt nur noch, dass sie den "richtigen Weg kluger CDU-Politik" bestätigen. Da weiss man doch wen man in Zukunft wählt.
LöschenMir ist das Thema viel zu ernst, sonst würde ich Ihre Meinung unter dem heutigen 1.April verbuchen. Auch wenn (zum Glück) jeder seine Meinung äußern darf,sollte man erst denken und sich sachkundig machen bevor man etwas unterstellt. Aber Sachkunde und vor allem Sachpolitik für die Bürger ist wohl bei Ihnen nicht gefragt, sie hat ja nichts mit "Draufschlagen" zu tun.
LöschenIn der Kreistagssitzung hat sich die überwiegende Mehrheit auch weiterhin für das Krankenhaus-Konzept und den Geschäftsführer des Klinikums ausgesprochen. Nur wenige "Bedenkenträger", wie sie in einer Veröffentlichung (DIE LINKE im Elbland, März 2012) genannt werden ...
AntwortenLöschenDie von Heinz Hoffmann aufgebaute Kritik wurde in der Kreistagssitzung deutlich widerlegt. Die Großenhainer erhalten ein Facharztzentrum entsprechend der damligen Beschlüsse des Kreistages. Wer aufmerksam zugehört hat -und ich habe es- findet kein Haar in der Suppe, sondern nur weitere Aufgaben, die die Geschäftsführung des Klinikums bereits einer Lösung zuführen will. Veränderungsprozesse in einer solchen Görßenordnung verlaufen nicht ohne Rückschläge und Widerstände ab. Aber der eingeschlagene Weg des Elblandklinikums stimmt.
AntwortenLöschenWer in der Kommunalpolitik in engen parteipolitischen Grenzen denkt, der kennt nicht die Verantwortung eines Kreis-,Stadt- oder Gemeinderates.
Volker Thomas, Kreisrat Die LINKE
Welche parteipolitischen Grenzen hat denn Heinz Hoffmann zu eng gesehen? Vielleicht wird hier etwas verwechselt? Parteiprogramm und Kompromissfähigkeit? Auch Kommunalpolitik ist durch parteipolitische Grenzen gekennzeichnet, innerhalb derer Kompromisse gefunden oder nicht gefunden werden.
AntwortenLöschenVeränderungen vollziehen sich in den Elblandkliniken, das haben die Warnstreiks und Demos gezeigt.Für wem sind Rückschläge und Widerstände normal? Die diese ertragen müssen? Weshalb nennt man sie nicht beim Namen? Seit wann gibt es bei Herrn Thomas Parteigrenzen, wenn es um die Einhaltung von Kreistags-beschlüssen geht? Gehört das nicht zu den Grundprinzipien einer demokratischen Partei? Kann man den Aussagen von Herrn Thomas etwa dahin deuten, dass eine Koalition in Aussicht steht.Lasst es uns wissen, damit wir uns auf die nächsten Wahlen schon einstellen können.Ist dieses Wirrwar etwa ein Aprilscherz? Dr. Schilder
AntwortenLöschenAls außenstehender Leser Ihres Blogs fällt mir auf, es wollen immer irgendwelche Leute Recht haben, machen auf Programm und so und welche sollen "abgeschossen" werden. Nun ist wohl Ihr Herr Thomas dran, der sich wagt eine andere, wohl aus der Sicht langjähriger Kommunalpolitik, Meinung zu haben und das wiederzugeben, was sich im Kreistag abspielte. Na, machen Sie weiter so, es prägt Ihr Bild nach außen.(vorausgesetzt es lesen noch viele) Aber Sie haben ja auch kluge Politiker...
AntwortenLöschenSehr geehrte/r Frau/Herr Neudörfer,
Löschendanke für Ihre Meinung. Als Blogger glaube ich, dass wir uns noch viel zu wenig ehrlich und offen verständigen. Allerdings finde ich nicht, dass hier in diesem Blog "immer irgendwelche Leute Recht haben" wollen. Und das lässt sich nachlesen. Es ist sogar das ausdrückliche Anliegen unseres Blogs, dass wir viele konkrete Informationen aus dem aktuellen Geschehen des Landkreises damit verbinden, auch unterschiedliche Meinungen gegenüber zu stellen und zur Diskussion anzuregen. Da gibt es allerdings auch noch viele Defizite.
Wenn Sie glauben, dass Herr Thomas "abgeschossen" werden soll, kann ich ihnen ebenfalls nicht zustimmen. Ich wünsche mir von ihm, dass er sich vielmehr konstruktiv mit dem Inhalt des Beitrages von Heinz Hoffmann auseinandersetzt, anstatt sich einfach nur auf die Mehrheitsverhältnisse im Kreistag zu berufen. Die sind, um es provokatorisch zu sagen, allein schon durch die CDU-Mehrheit automatisch gegeben. Ich glaube, dass wir viel öfter auch einfach nur konstatieren müssen, dass es andere Meinungen unter uns gibt, ohne sofort nachweisen zu wollen, dass die eigene die eigentlich gültige ist. Und dass er Heinz Hoffmann pauschal "enge parteipolitische Grenzen" vorzuwirft, ist einfach nur ein sogenanntes Killer-Argument. Wäre es nicht besser, gemeinsam mit ihm nach der Wahrheit suchen, denn er stützt sich in seinem Beitrag auf protokollarisch abgesicherte Fakten. So aber ist Volker Thomas, derjenige, der "schießt". Und was eigentlich kollektive Fraktionsarbeit sein sollte, bleibt dadurch so eine Art Ping-pong.
Sie haben ganz Recht, Frau/Herr Neudörfer, denn so wünsche ich mir das Image der LINKEN auch nicht.
Sehr geehrte Frau oder Herr Neudörfer,
AntwortenLöschennatürlich gibt es in der Politik auch innerhalb einer Partei zu Recht unterschiedliche Meinungen. Fatal wird das Ganze aber dann, wenn Kommunalpolitiker die Realität nicht mehr wahrnehmen können, weil ihnen ihre eigene Progammatik, falsch verstanden, im Wege steht. Dazu will ich nicht gehören und versuche Lösungen zu finden, die den Menschen dienen und nicht ideologische Ismen bedienen.
Volker Thomas
"Fatal wird das Ganze aber dann, wenn Kommunalpolitiker die Realität nicht mehr wahrnehmen können, ..." - genau Herr Thomas. Riesa-TV hat davon bereits per Interview mit Ihnen berichtet, worin der Unterschied zwischen Ihren Realitäten und denen anderer Kommunalpolitiker besteht.
Löschen1.April-Ismen?
AntwortenLöschenDie hier geführte Diskussion hat einen Stand erreicht, der mit der Sachlage MVZ Großenhain (ursprünglicher Gegenstand) nichts mehr zutun hat und ufert aus in Unsachlichkeit und persönliche Angriffe. Dieser "gepflegte" Stil, zu dem auch Sie "Heidi"??? beitragen, ist nicht meine Ebene, aber typisch für einen Teil der Linken.
AntwortenLöschenRichtig, zum MVZ Grossenhain hat man hier doch recht wenig erfahren. Dazu sollte noch einmal inhaltlich informativ gepostet werden - und nicht nur via Kommentar.
LöschenZum Thema "Heidi": Was hat "Heidi" denn schlimmes gesagt? Kann das hier mal jemand etwas ausführlicher erklären?
Und was Volker Thomas betrifft - hier bestätigt sich der alte Spruch: "Wer sich einsetzt - setzt sich aus." Und Volker Thomas setzt sich neuerdings doch wahrnehmbar ein. Nur von seinem seit 2008 bestehendem Recht, als Kreisrat hier selbst zu posten, macht er (noch?) keinen Gebrauch. Könnte er aber - als Pressesprecher der Kreistagsfraktion - wie man so hört.
Die Diskussion braucht eindeutig mehr Sachlichkeit, und das heißt vor allem, sich der "Sache" zuzuwenden, die tatsächlichen Zusammenhänge zu klären. Das erfolgt aber in diesem Fall viel zu wenig. Ich habe den Eindruck, dass u.a. keiner so richtig gewillt ist, die Argumente von Heinz Hoffmann zu prüfen, sondern dass man ihm den Vorwurf macht, dass er immer neue Argumente anführt und zur weiteren Klärung auffordert, und das nervt. Aber Argumente nur zu ignorieren bringt nicht voran. Statt gegen Heinz Hoffmann vorzugehen, sollte man auf ihn eingehen, um gemeinsam zu prüfen, wo er Recht hat und wo er vielleicht auch nicht Recht hat. Was sagt unsere Kreisvorsitzende dazu? Könnte sie sich nicht als Mediatorin helfend einbringen? Kerstin Lauterbach ist ja nicht nur die gesundheitspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion, sondern sie wohnt sogar in Großenhain.
AntwortenLöschenZum Kommentar von Volker Thomas (Riesa) vom 31.März 2012 - siehe oben - habe ich die bescheidene Frage: Wer hat in der letzten Kreistagssitzung meine "aufgebaute Kritik" mit welchen Argumenten und Tatsachen "deutlich widerlegt"? Ich denke, das interessiert wahrscheinlich viele der Teilnehmer dieser Blogger-Gemeinde.Also: was zu beweisen wäre, Volker!!
AntwortenLöschenHeinz Hoffmann, auch Mitglied des Kreistages Meißen in der Fraktion DIE LINKE
Ich finde die Debatte sehr interessant und legitim. Sachbezogenes Hinterfragen und daraus schon mögliche Feststellungen kann ich aus den Beiträgen von Herrn Hoffmann und Herrn Rode entnehmen. Was auch ich mich wahrlich frage ist: Wo bleiben die sachbezogenen Antworten? Was ich bisher vernommen habe, sind allgemeine thesenhafte nicht untersetzte Unterstellungen. Leider. Das kann doch nicht das Niveau eines Meinungsstreites unter Kreisräten sein. Kennt Herr Thomas die sachbezogene Kritik z.B. von Patienten und Ärzten von Großenhain nicht, dessen Interessenvertreter die LINKE ist. Da lieg ich doch richtig. Dr. Schilder
LöschenMich wundert es nicht, dass sich so gut wie keine Kreisräte an dieser Debatte beteiligen. Ein solches Niveau und diese Plattform wäre auch für mich nichts.
AntwortenLöschenDas Niveau bestimmen natürlich immer die, die teilnehmen - anstatt sich vornehm raus zu halten. Raushalten hilft ja auch wirklich. Eine Weile zumindest, wie die Geschichte lehrt. Ab Anfang 1988 hat sich die SED zunehmend ja auch so ziemlich aus allen Konflikten der DDR rausgehalten - und dann kam eben die plebejische Lösung - ohne die Raushalter.
Löschen“Diejenigen, die zu klug sind, um sich in der Politik zu engagieren, werden dadurch bestraft werden, dass sie von den Leuten regiert werden, die dümmer sind als sie selbst.”
Platon, Griechischer Philosoph, 427 v. Chr. 347 v. Chr.