Orientierung

Montag, 1. August 2011

Lust auf Streitkultur?


Einladung zu einem Debattierklub

Die Debatte gilt als die Königsform der Rhetorik. Im Kern ist sie ein regelgeleitetes Streitgespräch zweier Parteien (Pro und Contra) über eine kontroverse Frage mit dem Ziel, eine Entscheidung herbeizuführen und sich dabei im Argumentieren zu messen.

Dieser Methodik haben sich bereits in den 20er Jahren die Toastmasters zugewandt, eine Organisation zur Förderung der Kunst des öffentlichen Redens, der effektiven Kommunikation sowie der Menschenführung. In Deutschland gibt es heute zahlreiche Debattierklubs, z.B. an Hochschulen oder in Form von „Jugend debattiert“ an Gymnasien. Sie kommen regelmäßig zusammen, um redend zu wetteifern und voneinander zu lernen.

Ich denke, dass wir als DIE LINKE gerade im Interesse der laufenden Programmdiskussion oder unserer kommunalpolitischen Arbeit eine solche Einrichtung gut gebrauchen können. Es bedarf keines zu hohen Aufwandes, vielleicht einmal im Monat zusammenzukommen, kurze Vorträge zu hören bzw. zu selbstgewählten Themen zu halten sowie in einen lockeren Meinungsaustausch zu treten. Die Debattierenden können dadurch immer wieder ihre eigenen Rednerpersönlichkeiten mit individuellem Stil ausprobieren, interessante Argumente austauschen und die geistige Beweglichkeit trainieren. Da ich viele Jahre als Hochschullehrer für Rhetorik und als Kommunikationstrainer tätig bin, kann ich einige Erfahrungen dazu einbringen. Als Ort kann ich mir z.B. das Haus für viele(s) in Meißen gut vorstellen. Und deshalb rufe ich Interessenten aus den Reihen der LINKEN oder Sympathisanten auf, sich zu melden. Meine Adresse: g.dietmar@rode-rhetorik.de

Dr. G. Dietmar Rode

2 Kommentare:

  1. Wie nötig es ist, seine Argumentationsfähigkeit immer wieder kritisch zu hinterfragen und zu qualifizieren, hat auch ein so oft meisterhafter Redner wie Heiner Geißler wieder einmal bewiesen. Sein aktueller Fauxpas zum "totalen Krieg" mit Bezug auf die Stuttgart-21-Gegner ist schon derb. Und wer den Schaden hat, spottet jeder Beschreibung.

    Siehe auch: http://rode-rhetorik.blogspot.com

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  2. Die Resonanz ist schwach, mein lieber Dietmar. Deine LINKEN scheinen die Verbesserung ihrer Rhetorik durch Debatte nicht zu brauchen. Und deshalb wollen sie offenbar auch keine Debattierklubs.

    Das erinnert mich aber an Walter Ulbricht, der 1965 auf dem 11. Plenum so trefflich anmerkte: "Ist es denn wirklich so, dass wir jeden Dreck, der vom Westen kommt, nur kopieren müssen? Ich denke, Genossen, mit der Monotonie des Je-Je-Je, und wie das alles heißt, ja?, sollte man doch Schluss machen."

    Nun bezog sich das damals allerdings auf die Beat-Musik, mit der unsere oberen Genossen nichts anzufangen wussten, im Gegensatz zu uns damals Jüngeren. Aber die Methode ist doch die gleiche: etwas ad absurdum zu erklären, wenn man es nicht versteht. Ignorantia non est argumentum (Spinoza).

    Dein alter Freund Jo

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