Orientierung

Freitag, 20. Mai 2011

Statistik und Tariferhöhungen - nicht so richtig zum Lachen


Aus dem Zweckverband Verkehrsverbund Oberelbe (ZVOE) berichtet
Georg Sämmang, Kreisrat 

Am 18. Mai war wieder einmal Hauptausschusssitzung des ZVOE. Schwerpunkt war die "planmäßige" Tariferhöhung für den ÖPNV. Mit der üblichen Statistikpräsentation lautete die Kernaussage der Geschäftsführung:

Die durchschnittliche Tariferhöhung liegt bei „moderaten 2,7%“  und die ermäßigten Tarife wurden „am wenigsten belastet".  Mit geschickt vorgetragenener Statistik lässt sich eine ganze Menge begründen. Aber wie lautet ein altes russisches Sprichwort? „Der Dorfteich war im Durchschnitt einen Meter tief und trotzdem ist die Kuh ersoffen!" Und so kann man auch hier so manches nicht nachvollziehen. Erhöhungen um teilweise fast 10% sind deutlich mehr als 2,7%!!!

Kritik gab es vor allem von den Dresdner Linken, da die Statistik nach ihrer Meinung von einem falschen Bezugspunkt ausgeht und damit Tatsachen eigenwillig dargestellt werden. Auch die Aussage zu den Erhöhungen der ermäßigten Tarife stimmt nicht, da diese ebenfalls teilweise deutlich über der Erhöhung in der vollen Tarifgruppe liegen.

Anfragen dazu wurden recht allgemein gegeben: "…Verhältnis zu den Tarifgruppen nicht verzerren… Mauscheleien und Tricksereien verhindern ...." usw.. Es ist unglaublich, auf was für eigeneartige Ideen manche Leute kommen, bis hin zur Unterstellung krimineller Vorhaben. Von Verständnis und Hilfe für die Betroffenen findet sich allerdings keine Spur. Die unverbindliche Regelung, für Ermäßigung ca. 50% des vollen Tarifs zu berechnen, ist ja sowieso schon lange zu den Akten gelegt. Und das störte auch niemenden, außer den Dresdner und Meissner LINKEN sowie den GRÜNEN aus Dresden.

Vielleicht sollte man probeweise den Herren aus der Chefetage mal die Dienstwagen wegnehmen, das Gehalt für ein Vierteljahr auf 500€ kürzen (Das ist deutlich mehr als Hartz IV!) und Ihnen ein paar Gehhilfen verpassen.

Zur Kosmetik wurde dann eine eventuelle Überprüfung bis zur Vollversammlung versprochen. Leider ist aber im Hauptausschuss und in der Vollversammlung die Einflussnahme durch die Opposition unwahrscheinlich, bedingt durch das bekannte spezielle Abstimmprozedere. Dazu kommt, dass die Vertreter der bürgerlichen Parteien für gewöhnlich kritiklos allen Plänen der Geschäftsführung zustimmen. Ich bin ja gespannt, ob im Landkreis Meissen dazu überhaupt eine Diskussion erfolgt. Die Vertreter werden sicher und wie immer sich selbst überlassen.

Georg Sämmang
Meißen



1 Kommentar:

  1. Die Stadt Dresden wird gemäß eines Stadtratsbeschlusses die Erhöhung ablehnen. Die Stimmenmehrheit im VVO haben aber die Landkreise Meißen, Sächsische Schweiz/Osterzgebirge und Bautzen, deren Zustimmung aufgrund knapper Kassen als sicher gilt.
    Quelle:
    http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2775088
    Was aber sagt die Linksfraktion im Kreis Meißen als ganzes - bisher hat hier nur der Abgeordnete Sämmang gesprochen.

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