Aktuelle Betrachtung
von Volker Thomas
- Kreisrat-
Die von den Medien aufgenommene Diskussion um die sogenannte Überfremdung und von den rechtsextremen Kräften, so auch der NPD, dankbar angenommene Debatte um das „Nationale“ kann durch uns als „LINKE“ nicht unwidersprochen bleiben. Es gibt auf der ganzen Welt eine deutliche Tendenz zur multinationalen Existenz der Menschheit. Chinesische Fachkräfte arbeiten in den Emiraten, international zusammengesetzte Schiffsbesatzungen lenken Containerfrachter über die Weltmeere, polnische Spargelstecher verdienen ihren Lebensunterhalt in Deutschland und indische und russische Ärzte heilen Patienten in Europa und den USA. Wo bitte fragt da noch jemand nach dem „Nationalen“?
Die Wirtschaft der multinationalen Konzerne löst alle nationalen Bedingungen und Bedenken vorbehaltlos auf. Das Finanzkapital ist seit gut 100 Jahren weltumspannend und nimmt man es historisch genau waren es schon vor über 500 Jahren die Fugger. Ja, es gibt kulturelle Unterschiede in der Entwicklung einzelner Gebiete auf der Erde. Es gibt religiöse Traditionen in der Überlieferung in einzelnen Regionen und es gibt allgemein auf der Erde die Entwicklung aller Menschen hin zur Zivilisation. Zivilisatorische Katastrophen haben aber in den letzten 200 Jahren fast ausschließlich ihren Ursprung in der „nationalen“ Überhebung gegen über den Nachbarstaaten oder in rassistisch motivierten „ethnischen Säuberungen“ gehabt. Allein diese Tatsache muss allen Menschen deutlich werden lassen, dass Zivilisation und Nationalismus unvereinbare Gegensätze sind.
Nur die Zusammenarbeit und die Gemeinsamkeit aller Menschen ermöglicht es, beste Bedingungen für das Überleben der Menschheit zu schaffen. Toleranz der kulturellen Verschiedenheit -ja, Gewährleistung der freien Glaubensausübung- ja! Verletzung der allgemeinen und unveräußerlichen Menschenrechte –nein! Die Liedzeile „...die Internationale erkämpft das Menschenrecht...“ hat so eine neue und zugleich seit ihrem Entstehen unbestrittene Berechtigung.
Es gibt keinen Weg zurück zum Nationalismus. Nicht in Deutschland und nicht anderswo auf der Welt.
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