Bürgermeisterin Barbara Hoffmann (DIE LINKE) wird es wohl heute kaum schaffen, zur Kreistagssitzung nach Lommatzsch zu kommen. Ihre Gemeinde Spansberg-Nauwalde befindet sich im Katastrophenalarm. Wenn ein gefährdeter Damm brechen sollte, besteht akute Überschwemmungsgefahr. Im Regionalplan 2009 wurde das Gebiet als vorrangig für den Hochwasserschutz ausgewiesen. Jetzt wird es sich zeigen, ob die bisherigen Schutzmaßnahmen ausreichend waren.
Im benachbarten Brandenburg ist bereits seit Tagen die Hochwasserlage sehr ernst geworden. Einige Dämme an der Schwarzen Elster haben dem Wasserdruck nicht standgehalten bzw. sind gefährdet. Im nahen Elsterwerda wurden bereits Teile der Bevölkerung evakuiert.
Aber z.B. auch die Geißelitz und die Kleine Röder sind übervoll. Die Flussgeschwindigkeit ist heute bereits höher als zum Jahrhunderthochwasser 2002, berichtete Barbara Hoffmann. Sie koordiniert jetzt den Einsatz der Feuerwehr und weiterer Helfer. Der für das kommende Wochenende geplante Gaudi-Lauf zum Tag der Deutschen Einheit wurde natürlich abgesagt. Es ist nur zu hoffen, dass die Region zwischen Großenhain und Gröditz, die bereits vor wenigen Monaten von einem Tornado schmerzhaft heimgesucht wurde, von schlimmeren Überflutungsfolgen verschont bleibt.
Von Barbara Hoffmann erfuhr ich heute morgen, dass sich die Lage in der Nacht nicht entspannt hat, sondern weiterhin ausgesprochen bedrohlich ist. Es mussten weitere Straßen gesperrt werden und die Bewohner der Ortschaften ringen intensiv um Schadensbegrenzung. Aber sie hob auch die beeindruckende Solidarität und das Stehvermögen hervor, mit der sie den Naturgewalten trotzen.
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