Gerade im Wahlkampf: Ohne Rhetorik gibt es keine Sieg
Vor mehr als zwölf Jahren habe ich zwei Broschüren für das Kommunalpolitische Forum Sachsen verröffentlicht: "Selbstbewusster Redeauftritt. Rhetorik für KommunalpolitikerInnen". Das waren Begleithefte für die vielen Seminare, die ich mit Linken in allen Ecken Sachsens und darüber hinaus abgehalten habe. Inzwischen ist viel Wasser die Elbe hinabgelaufen und DIE LINKE hat nicht nur rhetorische Probleme. Aber ich erinnere mich immer noch an eine Genossin, die meinte: "Für Rhetorik habe ich gerade keine Zeit - ich stehe im Wahlkampf".
O.k. Vielleicht hat sie es aber auch nur aus Spass gesagt. Fakt ist, dass jetzt eher kollektives Schweigen angesagt ist. Aber auch das ist ja Kommunikation, denn man kann nicht nicht kommunizieren, sobald man wahrgenommen wird. Und Wahrnehmungen sind auch die Parteiaustritte, die Abwanderungen zur BSW, die katastrophalen Wahlergebnisse und die Prognosen für die kommenden Wahlen, die ausbleibenden Mutmacher, die nichtbeantworteten E-Mails und das empfundene Weiter-so.
Sine rhetorica, nulla victoria. So hieß es schon bei den alten Lateinern. Ohne Rhetorik, d.h. eine bewusste und planmäßige Kommunikation, geht in der Öffentlichkeit gar nichts. DIE LINKE mag das offenbar nicht mehr so sehr, außer Gysi vielleicht, der ab und zu sogar Bücher darüber geschrieben hat wie z.B. "Was Politiker nicht sagen ... weil es um Mehrheiten und nicht um Wahrheiten geht" oder "Freche Sprüche".
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