Frei nach Boethius
römischer Philosoph und Politiker,
etwa 480 - 526
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| Bild: https:// www.facebook.com/ derkleinerkoenig/ |
Mehrere Mitglieder der Linksfraktion haben sich kritisch zur Rede des britischen Königs Charles III. im Bundestag geäußert. LINKE-Vorsitzender Martin Schirdewan sagte der Nachrichtenagentur dpa: "Es ist nicht angemessen, dass sich das höchste demokratische Gremium vor einem Monarchen verneigt." Und weiter: "Ich finde es auch seltsam, dass sich der Bundestag in Zeiten von Inflation und rasant steigender Armut von jemandem ins Stammbuch schreiben lässt, der buchstäblich mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurde."
Richtig verstanden: Ich bin kein Monarchist und auch kein Fan von Charles. Aber ich halte es einfach auf dieser politischen Ebene für zu kurz gefasst, wenn auch der stellvertretende Parteivorsitzende Ates Gürpinar vor sich hin rätselt: "Einen König im Bundestag sprechen zu lassen, halte ich für absurd. Erinnern wir uns: Monarchien sind im Grunde Diktaturen mit mehr historischem Lametta." Das kann man am Biertisch sagen. Da muss man nicht alles verstanden haben. Und da muss man auch keine Klischees erklären können.
Gregor Gysi hingegen nimmt die Angelegenheit wieder einmal recht locker (Berliner Zeitung): „König Charles III. hat im Bundestag schon deshalb eine bemerkenswerte Rede gehalten, weil er teils gut Deutsch und teils Englisch sprach. Außerdem war es eine sehr britische Rede, das heißt historisch, gegenwärtig und voller Humor.“
Ganz so einfach ist es nun doch nicht. Ich halte es schon für bemerkenswert, dass der König in einer Zeit der Umweltbedrohung und der Rückkehr eines bedrohlichen Krieges nach Europa zur gegenseigen Verständigung der Völker beitragen will, egal, ob man in jeder Frage mit ihm einverstanden ist. Da steckt mehr als Courtoisie, d.h. völkerrechtliche Höflichkeit, dahinter.
Und hier ist der Text der Rede, damit wir uns nachträglich noch einmal Gedanken darüber machen können: https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw13-koenig-charles-rede-940994
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