Das darf man nicht vergessen!

Kapitulation der Wehrmacht am 08./09. Mai 1945

Mit dem Überfall Hitlerdeutschlands auf Polen hatte der 2. Weltkrieg am 01. 09. 1939 begonnen. Rund 3,5 Prozent der Weltbevölkerung starb durch die Auswirkungen dieser Weltkatastrophe. Das sind über 55 Millionen geschätzte Todesopfer. 27 Millionen Menschen der Sowjetunion wurden für den Sieg über den Faschismus geopfert. Sie starben als Soldaten an den Fronten, in den Arbeits- und Konzentrationslagern sowie als Zivilisten bei der Zerstörung von etwa 1.700 Städten und 70.000 sowjetischer Dörfern. Etwa 700.000 Sowjetsoldaten liegen in 4.000 Kriegsgräbern in deutscher Erde. Rund sechs Millionen Juden wurden wurden im Holocaust systematisch ermordet. Aber auch die geschätzte Zahl der toten  Deutschen von 7,7 Millionen in diesem Wahnsinn sei genannt. Und etwa 12-14 Millionen Deutsche haben ihre Heimat durch diesen Krieg verlassen müssen. Es gibt wohl kaum deutsche Familien, die nicht schwer menschliche und materielle Verluste hinnehmen mussten. Mein Vater, der seine drei Brüder durch den Krieg verlor, erlebte seinen 16. Geburtstag als HJ-Soldat in der Festung Breslau, die erst am 09. Mai 1945 aufgab und nur noch eine Trümmerwüste war.

In Anbetracht solcher historische Tatsachen war das Gedenken der Menschen an diesem wunderschönen Frühlingsonntag nach meinem Augenschein relativ gering. Es ist wohl viel Zeit vergangen seit dem. Und es sind völlig andere Verhältnisse entstanden in der Welt. Aber es gibt immer noch Kriegshandlungen und - bedrohungen  und die Potenziale dafür sind enorm weiter gewachsen. Die Geschichte zu vergessen heißt deshalb auch, die Gefahren der Gegenwart zu unterschätzen. Der alte Lateiner-Spruch "Si vis pacem para bellum" ("Wenn Du den Frieden willst, rüste zum Kriege.") hat im atomaren Zeitalter längst seine Gültigkeit verloren. Jeder kleine Krieg kann heute zum Auslöser für eine globale Vernichtung werden. Dass sollte uns 76 Jahre nach dem 2. Weltkrieg bewusst sein.

G. Dietmar Rode