Orientierung

Freitag, 15. März 2019

Kurs wechseln statt Lenkrad anstupsen! - linksjugend ['solid] Sachsen zur aktuellen Debatte um die Finanzierung des öffentlichen Personennahverkehrs

Pressemitteilung der linksjugend ['solid] Sachsen

Die linksjugend ['solid] Sachsen begrüßt, dass die sächsische Landesregierung nach Jahren der Ignoranz den öffentlichen Personennahverkehr endlich auf die Tagesordnung gesetzt hat. Es ist zu kritisieren, dass die schwarz-rote Koalition in Sachsen dieses wichtige Thema aufgrund einer völlig falschen Schwerpunktsetzung über Jahre vernachlässigt hat und diesen Gedanken erst dann fasst, wenn die Landtagswahl nur noch ein knappes halbes Jahr in der Zukunft liegt. In den letzten Jahrzehnten haben die CDU-geführten Landesregierungen durch ihren auf Autoverkehr verengten Fokus die ÖPNV-Infrastruktur immer weiter verkommen lassen, anstatt diese zu erhalten oder auszubauen. Folge davon sind stundenlange Schulwege für Schüler_innen und ein ÖPNV, der außerhalb der Großstädte schon allerspätestens 17 Uhr den Betrieb einstellt.

Dazu sagt Paul Hösler, Kandidat der Linksjugend für die Landtagswahl: „Eine gute Anbindung der Regionen ist unabdingbar. Die Erreichbarkeit von Bildungs- und Kultureinrichtungen spielt für uns dabei eine besonders wichtige Rolle. Wir fordern: Kurze Wege für kurze Beine - und für alle anderen natürlich auch! Schulwege von über einer Stunde sind unzumutbar, doch leider für viele Schüler_innen in Sachsen bittere Realität. Die Teilnahme an AGs, der Musikschule oder dem Sportverein wird dadurch erschwert bis unmöglich gemacht, denn sie kommen schlicht und einfach nicht mehr selbstständig nach Hause, wenn es keine Linienverbindungen zu entsprechenden Zeiten gibt. Deswegen muss der öffentliche Personennahverkehr auch außerhalb der Großstädte massiv ausgebaut werden, damit Mobilität zu allen Tages- und Nachtzeiten möglich wird."

Daniel Peisker, der ebenfalls für die Linksjugend bei der kommenden Landtagswahl kandidiert, ergänzt: „Dass viele Orte in allen Regionen Sachsens schon nachmittags, an Wochenenden oder in der Ferienzeit nicht mehr erreichbar sind, ist ein absolutes Unding. Die Ausdünnung der Fahrpläne mit der Begründung, dass immer weniger Leute den Bus nutzen, ist eine selbsterfüllende Prophezeiung und hat uns in einen Teufelskreis gebracht, der durchbrochen werden muss. Zu einem selbstbestimmten Leben gehört es, immer und überall dahin (und auch wieder von da weg) zu kommen, wo man es eben möchte. Die geplante Einführung eines Azubi-Tickets für 48 Euro pro Monat und eines Freizeittickets für monatlich zehn Euro ist ein zaghafter Anfang, geht in ihrer Ausgestaltung jedoch völlig an der Lebensrealität junger Menschen vorbei. Um den Zweck wirklich zu erfüllen, benötigt es ein entgeltfreies Schüler_innen-Ticket, das zu allen Uhrzeiten gilt und nicht erst ab 14 Uhr.“

So lange der entgeltfreie, flächendeckende ÖPNV nicht realisiert ist, braucht es aus der Sicht der Linksjugend zunächst einen einheitlichen sächsischen Verkehrsverbund. Das Spannungsfeld aus ländlichem Raum, Mobilität und Stadtentwicklung ist eines der sechs Schwerpunktthemen der linksjugend ['solid] Sachsen zur Landtagswahl 2019.

Für Rückfragen steht ihnen die linksjugend ['solid] Sachsen gern zur Verfügung:

Christopher Colditz
Mobil:  0173 375 49 72

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