Orientierung

Dienstag, 24. April 2018

Politisches Porzellan in Meißen

Auf in den Kampf!

Die allegorische Steigerung Feind - Todfeind - Parteifreund dürfte Frank Richter vielleicht noch aus seiner CDU-Zeit kennen. Nach dem Parteiaustritt im letzten Sommer und im Zusammenhang mit seiner aktuellen Erklärung, als parteiunabhängiger Kandidat für die Wahl des Oberbürgermeisters von Meißen im September anzutreten, tritt nun offenbar die CDU zu. Die Verbalattacke des CDU-Kreisvorsitzenden Dr. Reusch erscheint deshalb typisch für diese Partei - und für ihn. Richter habe sich die Wahlherausforderung als "politisches Experimentierfeld erkoren", obwohl ihm für das Amt sowohl Programm als auch fachliche Qualifikation fehlten. (Sächsische Zeitung, 24. April 2018, S. 13). 

Schwarze Rhetorik nennt man das, und hier ist sie es sogar im doppelten Sinne. Das Recht und die Pflicht eines angehenden Amtsträgers, zuvor Bedingungen und Bürger gründlicher kennen zu lernen, interpretiert Reusch mit entgegengesetzter, böswilliger Absicht. Pfui, Teufel! Das hat mit Sachlichkeit und Fairness nichts zu tun. Noch bevor Frank Richter, verdienstvoller Bürgerrechtler und anerkannter Demokrat, seine konkreten Ziele und Argumente erklärt hat, werden ihm Unfähigkeit unterstellt und Zweifel geschürt. Beziehungsstörung vor Sachbotschaft ist als eristische Technik vielleicht in einem Jesuitenseminar zulässig. In der Demokratie wirkt das eher abstoßend. Jedoch geht es dem Dr. Reusch ganz offensichtlich nicht um den Inhalt oder die höfliche Form, sondern um das Rechtbehalten. Das kennen wir doch, liebe Wähler!

G. Dietmar Rode
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