Was war wirklich am 07. Februar los in Gröditz?
Sächsische Zeitung berichtet über Bemühungen des Gröditzer Bündnisses gegen weitere Eskalation
Die Presse hatte schon in der letzten Woche darüber informiert. Die Nachricht war erschreckend. 20 Bewohner der Asylunterkunft in Gröditz hätten zwei Fussballer des SV Frauenhain mit Eisenstangen angegriffen und dabei schwer verletzt. Inzwischen wird die Diskussion rund um diesen Vorfall von vielen Seiten aggressiv geführt. Dagegen richtet sich ein Appell. In einer Erklärung vom Sonntag rufen der Gröditzer Bürgermeister Jochen Reinicke (parteilos) und andere Unterzeichner dazu auf, sich besonnen zu verhalten und zurückhaltend zu urteilen. (SZ vom 15.02.2016, Ausgabe Großenhain)
„Dafür, dass das Geschehene viele mit Sorgen erfüllt, haben wir Verständnis“, schreiben die Pfarrer Christian Thiele (Gröditz) und Walter Lechner (Frauenhain), die Migrationsbeauftragte der Diakonie Riesa-Großenhain, Gerlinde Franke, sowie der Vorsitzende des Gröditzer Bündnisses für Demokratie und Zivilcourage, Norbert Ehme. „Mit Sorge nehmen wir zugleich die Polarisierung wahr, die die Diskussion über die Vorfälle bestimmt. Einzelne Personen und extreme Gruppierungen nutzen die Vorkommnisse, um gegen Asylbewerber oder Ausländer Stimmung zu machen. Das ist aus unserer Überzeugung heraus nicht hinnehmbar.“ (SZ)
Inzwischen gibt es auch in der Bevölkerung zunehmend Fragen darüber, was in dieser Nacht zum Sonntag vor einer Woche tatsächlich passiert ist. Zweifel entstehen schon dadurch, dass es wohl nicht jedem Bürger einfallen wird, ausgerechnet in der Zeit zwischen 02:00 und 04:00 vor dieses Gebäude zu ziehen, das bereits an vorangegangenen Tagen im Blickpunkt der Kritiken von Asylgegnern stand. Nach Informationen der Polizei waren die zwei Amateur-Fußballer alkoholisiert. Wie würden wohl ansässige Bewohner reagieren, wenn es zu so später Stunde vor ihrem Haus laut wird? Wie haben sich die beiden wirklich verhalten? Wurden sie wirklich grundlos attackiert? Nach weiteren Zeugen, die sich inzwischen gemeldet haben, sollen es noch mehr Personen gewesen sein, die zu diesen nächtlichen Stunden vor dem Asylheim Rabatz gemacht haben. Wer waren sie? Und warum meldet sich keiner von ihnen? Was haben die Ermittlungen der Kripo bisher gebracht, die noch andauern sollen?Da ist einfach noch zu viel offen und unklar, um bereits klare Wertungen treffen zu können. Wer das ignoriert und sogar zunehmend in der Öffentlichkeit Stimmungen schürt, verunsichert die Menschen noch weiter und schafft keine Bedingungen für eine ordentliche Klärung.
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