Orientierung

Donnerstag, 17. Juli 2014

Durch gesetzlich verordnete Senkung des Rentenniveaus schreitet auch Sachsen in Richtung Altersarmut voran

Dr. Dietmar Pellmann, MdL
Direktkandidat für die Landtagswahlen
DIE LINKE.Leipzig
Zur Antwort der Staatsregierung auf die Kleine Anfrage „Neurentnerinnen und Neurentner 2013 in Sachsen“ (Landtagsdrucksache 5/14661) 

erklärt der sozialpolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE, 
Dr. Dietmar Pellmann:

Durch die von den verschiedenen Bundesregierungen seit dem Jahr 2000 verabschiedeten Regelungen zur Senkung des Rentenniveaus von einst 53 auf 43 Prozent bis zum Jahr 2030 schreitet auch Sachsen in Richtung Altersarmut voran. Selbst wenn die nunmehr bekannt gegebenen durchschnittlichen monatlichen Zahlbeträge nur begrenzte Wertungen zulassen, lässt sich zumindest folgendes herauslesen:

Ende 2013 betrug die durchschnittliche gesetzliche Altersrente bei Männern pro Monat in Sachsen 1.105 Euro und lag damit um 349 Euro über der der Frauen. Bei denen, die 2013 in Altersrente gingen, fällt besonders auf, dass die Rentenhöhe bei Frauen im Wesentlichen das Niveau des gesamten Rentendurchschnittes erreichte. Bei männlichen Neurentnern betrug mit 912 Euro der Abstand zum Gesamtdurchschnitt fast 200 Euro. Damit lag das Rentenniveau bei ihnen um fast ein Fünftel unter dem Gesamtdurchschnitt. 

Diese Daten, die die Rentenverluste durch Preissteigerungen – insbesondere bei für Ältere unverzichtbaren Waren und Dienstleistungen – nicht einmal berücksichtigen, sind ein deutliches Warnsignal vor zunehmender Altersarmut. Gerade von Sachsen als dem Land mit dem höchsten Anteil von Rentnerinnen und Rentnern muss endlich eine bundesweit hörbare Initiative zur Revidierung der zahlreichen das Rentenniveau dämpfenden Faktoren ausgehen. Anzustreben wäre wenigstens das Niveau von 53 Prozent, wie wir es zu Zeiten der Kohl-Regierung hatten.

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