Zum Konzept der ELBLANDKLINIKEN und zum Bürgerprotest gegen die Schließung der Geburtsklinik in Radebeul
äußert sich Heinz Hoffmann, Mitglied des Sächsischen Landtages und Kreisrat für DIE LINKE
Heinz Hoffmann gehört zu denjenigen Mitgliedern des Kreistages, die 2011
die Konzeption des Funke-Vorstandes für die ELBLANDKLINIKEN abgelehnt hatten.
Folgerichtig stimmte er im Sommer 2013 zu, als es darum ging, die Fehlentwicklung
zu stoppen. Seine Interventionen waren stets von Sachlichkeit und Sorge
gekennzeichnet, den Absturz der kommunalen Gesundheitsgruppe in die Krise zu
verhindern.
In der gegenwärtigen neuen Situation ist er davon überzeugt, dass der Weg
zur Besserung kompliziert und langwierig sein wird. Er ist sich auch im klaren
darüber, dass einzelne Korrekturen nicht automatisch aus der akuten
Konfliktsituation herausführen werden. Kompromisse und neue Ideen sind
erforderlich. Nachdem die bisherigen Vorstände der ELBLANDKLINIKEN im Mai vom
Kreistag abberufen werden mussten, stellte sich schnell heraus, dass nicht nur
für das Jahr 2012 ein beträchtlicher Verlust in Millionenhöhe angefallen ist,
sondern dieses Desaster im Jahr 2013 noch dramatischer wird.
Heinz Hoffmann tritt dafür ein, vor allem die drei Eckpfeiler des neuen
Konzeptes zu festigen. Das sind:
- Die drei bisher einzeln im Landeskrankenhausplan ausgewiesenen Häuser in Meißen, Radebeul und Riesa werden zu einem Plankrankenhaus zusammengelegt.
- Die maßgebliche Grund- und Regelversorgung bleibt an allen drei Standorten und für alle Einwohner des Landkreises erhalten. Im Interesse einer Sicherung und Steigerung der Versorgungsqualität in Verbindung mit einer wirtschaftlichen Betriebsführung bildet jedes der drei Krankenhäuser Behandlungsschwerpunkte nach medizinischen Fachbereichen.
- Zur Umsetzung werden Investitionsplanungen der ELBLANDKLINIKEN im Umfang von 80 Mio. € bestätigt. Davon stehen für Modernisierung und Erweiterung am Standort Radebeul 25 Mio € zur Verfügung, und das sind 7 Mio € mehr als 2011 geplant.
In der aktuellen Schieflage in den ELBLANDKLINIKEN ist es seit vielen Jahren
zum ersten Mal dazu gekommen, dass die medizinischen
Fachleute die Grundlinien eines Zukunftskonzeptes erarbeitet haben, und das erfolgte
kollektiv. Die drei ärztlichen Direktoren der drei Krankenhäuser haben das neue
Konzept gemeinsam dem Kreistag vorgestellt und dringend zur Annahme empfohlen.
Ein Aufschnüren des Drei-Punkte-Pakets wird mit hoher Sicherheit dazu führen,
dass die Finanzierung der geplanten Investitionen kippt. Dieses Paket ist
gewissermaßen der letzte Anker, um Mittel des Freistaates Sachsen für die
Investitionsfinanzierung überhaupt zu erhalten. Alle Kreisräte, auch die der
CDU aus Radebeul, müssten wissen, dass es jetzt um die wirtschaftliche
Sanierung und die Konsolidierung unserer ELBLANDKLINIKEN geht, wozu die
beschlossenen Maßnahmen unverzichtbar sind.
In dieses Bild ordnet sich das Problem der Geburtsklinik in Radebeul
ein. Die dabei entstandene Aufregung in der
Öffentlichkeit ist verständlich. Über 14.000 Unterschriften besorgter
Bürgerinnen und Bürger sind nicht wegzuradieren. Die Ablehnung der Petition ist
ein Verwaltungsakt, nicht mehr und nicht
weniger. Den Petenten muss nachfolgend erklärt werden, wie in dieser Lage
die Handlungsfähigkeit für die erforderlichen Zukunftsmaßnahmen gesichert
werden kann.
Im Übrigen wäre auch das von Oberbürgermeister
Wendsche (parteilos, Radebeul) ins Gespräch gebrachte Moratorium für die Geburtenstation nur unter
einer Bedingung diskussionsfähig: Die Entscheidung zu den 25 Mio. € neuer
Investitionen in Radebeul müsste sofort oder zumindest für die Dauer des
Moratoriums aufgeschoben werden.
Herr Wendsche hat sich in der heutigen Sächsischen Zeitung (Ausgabe
Dresdner Land, S. 13) mit einem Dank an die Bürgerinitiative gewandt. Ihm ist vor
allem in dem Punkt zuzustimmen, dass erhebliche Kommunikationsprobleme zwischen
den politisch und medizinisch Verantwortlichen und den Protestierenden sichtbar
werden. Der Protest darf nicht umsonst gewesen sein. Politische Verantwortung
heißt auch, Entscheidungen ausreichend zu begründen und nicht wie in Stein gemeißelt
zu verkünden.
Zum ausführlichen Wortlaut mit weiteren Informationen bitte hier anklicken.
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In er heutigen Sächsischen Zeitung erscheint ein Artikel auf der Grundlage dieses Posts.
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