Orientierung

Montag, 9. September 2013

Bahnlärm ist keine Bagatelle

 Hier muss sich endlich etwas tun!

Ab 55 Dezibel ist Lärm gesundheitsschädigend. Und u.a. am Coswiger Bahndamm werden Messwerte von 60 bis 100 Dezibel registriert. Insgesamt sind über 250.000 Menschen im Elbtal betroffen, die dadurch vor allem nachts schlecht schlafen können. Seit 1.000 Tagen wird protestiert und diskutiert. Aber es gibt keine wirkliche Abhilfe. Kann oder will Politik nichts dagegen tun? Etwas verwunderlich klingt der Kommentar in der heutigen Sächsischen Zeitung:
In Diskussion mit den Demonmstranten am Freitag:
Von links nach rechts: Sebastian Scheel (LINKE), Susann
Rüthrich (SPD), Staatssekretär Jan Mücke (FDP), Coswigs
Oberbürgermeister Frank Neupold)/ Foto: Graff
"Wer an einer Bahnstrecke wohnt, wer vielleicht vor Jahren dort bewusst hingezogen ist, weiß, was auf ihn zukommt, worauf er sich eingelassen hat."
Was soll denn das?!? Ich habe selbst 24 Jahre an dieser Bahnstrecke gewohnt, direkt am Demonstrationsort, und musste von meinem Balkon aus die vorbeidonnernden Züge hören. Nach der Sanierung der Strecke ist jedoch alles offenbar noch viel schlimmer geworden. Die natürliche Lärmschutzwand großer Bäume wurde weitgehend abgeholzt. Und vor allem der Güterbahnverkehr hat wesentlich an Menge und Lärm zugenommen.

Der Kommentator:
"Sicher, wenn gegen Gesetze und Vorschriften verstoßen wird, muss man sich dagegen wehren, notfalls auf dem Klageweg. Doch der Staat kann nicht alles richten. Jeder muss auch selbst etwas tun für die Lebensqualität, die er sich wünscht... Wenn es ums Gemeinwohl geht, müssen persönliche Interessen auch mal zurückstehen."
Das klingt schon ein wenig zynisch. Was können die Anwohner denn selbst tun? Die Fenster und Balkone zumauern? Was wollen die Demonstrierenden denn? Sie wollen doch keine Geschenke vom Staat, sondern die Sicherung einer elementaren Lebensqualität.
Vor wenigen Monaten fanden in Coswigs Rathaus Gespräche statt, an denen Kommunal-, Landes- und Bundespolitiker sowie Experten und Vertreter der Wirtschaft teilnahmen. Soll das alles gewesen sein? Außer Spesen nichts gewesen?

Dr. G. Dietmar Rode
Kreisrat

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