Die Überschrift auf der heutigen SZ-Lokalausgabe Dresdner und Meissner Land (S. 13): „Die Rückkehrerin. Sie
könnte ihren Ruhestand genießen. Stattdessen tut Brigitta Grödel etwas gegen
Lehrermangel und Stundenausfall.“
Vor dieser Kollegin habe ich schon einige Achtung, ehrlich. Ob ich mit
69 Jahren auch noch immer so engagiert und fachlich versiert vor einer
Schulklasse stehen werde, kann ich jetzt noch nicht sagen. Aber die Journalistin Anna Hoben hat in ihrem gut geschrieben Artikel auch ein wenig mit den Augen gezwinkert,
meine ich:
„Seit 18. März unterrichtet Grödel an der Grundschule Coswig-West. „Unterrichtsversorgung“
heißt das Programm der Landesregierung. 30 Lehrkräfte sind dafür seit September
2012 im Kreis Meißen befristet eingestellt worden – vor allem Lehramtsabsolventen
vor dem Referendariat und Lehrer im Ruhestand. Sie sollen Unterrichtsausfall
vermeiden helfen – oder ihn zumindest abfedern.“ Toll, dass wir eine Rentner-Reserve haben!
In Sachsen sind im ersten Schulhalbjahr 4,4% aller Unterrichtsstunden
ausgefallen. Im Landkreis gibt es eine Erfassung über zwei Wochen an neun
Schulen, die eine Ausfallquote von 7,68% aufzeigt. Für fast die Hälfte dieses
Ausfalls gab es keine Vertretung. (SZ)
Frau Gödel äußert sich mit Sorge hinsichtlich des
Lehrernachwuchses. Bis 2030 werden drei Viertel aller derzeit unterrichtenden
Lehrer in den Ruhestand gehen. Informationen über den erforderlichen Nachwuchs
gibt es nicht. Aber das bin auch ich als Kreisrat gewöhnt, nachdem ich mehrfach vergeblich mehr Informationen gefordert habe.
Auch ich bin Lehrer. 2015 plane ich, mit 65
in die Rente zu gehen, wenn ich mir nicht an dieser tollen Kollegin ein Beispiel
nehme, um in die Lücken einer langjährig verfehlten Schul- und Lehrerpolitik zu springen. Aber vielleicht gibt es in der Zwischenzeit auch eine bessere
Landesregierung?
Dr. G. Dietmar Rode
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