Orientierung

Dienstag, 8. Januar 2013

Mehr als Zahlenspielerei - weniger als erforderlich

Cornelia Falken

Defizit von 222 Lehrkräften an Schulen in Sachsen

Zu Presseberichten über die Einstellung von Lehrkräften an Schulen in Sachsen erklärt die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Cornelia Falken:

Trotz aller vollmundigen Bekenntnisse der Kultusministerin ist die Unterrichtsversorgung im laufenden Schuljahr nicht gesichert. Im Gegenteil: Lehrkräfte fehlen nach wie vor. Dass der Lehrermangel in Sachsen fortdauert, geht aus der Antwort des Kultusministeriums auf zwei Kleine Anfragen von mir nach ausscheidenden und neu eingestellten Lehrkräften (Landtags-Drucksachen 5/10647 und 5/10648) hervor.

Demnach stehen den im Februar einzustellenden 105 Lehrkräften 185 Lehrerinnen und Lehrer gegenüber, die im ersten Schulhalbjahr aus dem Schuldienst ausgeschieden sind. Zu diesen kommen weitere 252 Pädagogen hinzu, die in die Altersteilzeit-Freistellungsphase wechseln. Es fehlen folglich 332 Lehrerinnen und Lehrer.

Die 110 Stellen aus dem von der Kultusministerin aufgelegten Programm Unterrichtsversorgung, die ebenfalls in der Antwort auf die Kleine Anfrage Erwähnung finden, können die fehlenden Lehrkräfte nicht annähernd ersetzen. Es fehlen also immer noch insgesamt 222 Lehrerinnen und Lehrer für die Unterrichtsversorgung an sächsischen Schulen. Wie man es auch dreht und wendet: Sachsen ist von einer Unterrichtsgarantie weit entfernt.

4 Kommentare:

  1. Mehr zum Thema unter:

    http://www.cbl-coswig.de/2012/12/23/umgestaltung-der-grundschule-west-einzige-chance-in-die-zukunft/

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    1. Das sind aber zwei unterschiedliche Themen:

      - Das eine behandelt die Rolle der Landesregierung durch die ungenügenden Gewährleistung der personellen Erfordernisse für eine solide Schulbildung. Sparpolitik und Kurzsichtigkeit der letzten Jahre haben da enorme Schäden hinterlassen.

      - Das andere zeigt den Konflikt zwischen den Wünschen und Vorstellungen der Eltern und den mehr als begrenzten Möglichkeiten der kommunalen Schulträger, diesen auch nachzukommen. Welcher Bürgermeister könnte wohl dagegen sein, mehr Schulen mit kleinen Klassen in seiner Kommune zu betreiben, wenn er nur genügend finanzielle Mittel dafür hätte, und wenn es die gesetzlichen Vorgaben des Freistaates (vor allem zur Klassenstärke) erlaubten?

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  2. Antwort der Staatsregierung auf die Kleine Anfrage von Cornelia Falken:Einstellung von Lehrkräften im ersten Schulhalbjahr 2012/2013

    http://edas.landtag.sachsen.de/viewer.aspx?dok_nr=10648&dok_art=Drs&leg_per=5&pos_dok=-1

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  3. Antwort der Staatsregierung auf die Kleine Anfrage von Annekathrin Giegengack/BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur Situation der Schulen in freier Trägerschaft im Freistaat Sachsen

    http://edas.landtag.sachsen.de/viewer.aspx?dok_nr=10681&dok_art=Drs&leg_per=5&pos_dok=-1


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