Orientierung

Sonntag, 23. Dezember 2012

Zum 4. Advent

Ankommen, um weiter zu gehen

Vor unserer Haustür/Foto: Rode 
Es ist eine schöne, nicht nur christliche Tradition, am Ende des Jahres zu verharren, um über das vergangene und das vor uns liegende Jahr nachzudenken. Die Hektik der Zeit treibt uns doch viel zu oft rastlos an.

Jetzt ist Zeit für all das, was wir vernachlässigt haben: Im Bücherregal stöbern. Wieder einmal in Ruhe Musik hören - die Beatles-Anthologie vielleicht. Ein paar Zeilen an alte Freunde schreiben. Den Weihnachtsbaum schmücken. Mit den Enkeln Fußball-Kicker spielen. Einen  guten Whisky trinken. Das traditionelle Weihnachtsessen zubereiten helfen. Die alljährliche Sommer-Radtour planen. Fotos anschauen. Den Schreibtisch aufräumen? - Nein, der bleibt, wie er ist.

In diesem Sinne wünsche ich Euch allen ein paar schöne Tage. Für Euch. Und für Eure Familien. Wir sehen uns im neuen Jahr. Dann gibt es genug zu tun. Ein frohes Weihnachtsfest wünscht Euch

Dietmar

Apropos: Da habe ich doch ein Gedicht des Dresdners Erich Kästner zum Thema gefunden.
Das Jahr ward alt. Hat dünne Haar.
Ist gar nicht sehr gesund.
Kennt seinen letzten Tag, das Jahr.
Kennt gar die letzte Stund.
Ist viel geschehn. Ward viel versäumt.
Ruht beides unterm Schnee.

Weiß liegt die Welt, wie hingeträumt.
Und Wehmut tut halt weh.
Noch wächst der Mond. Noch schmilzt er hin.
Nichts bleibt. Und nichts vergeht.
Ist alles Wahn. Hat alles Sinn.
Nützt nichts, dass man's versteht.

Und wieder stapft der Nikolaus
durch jeden Kindertraum.
Und wieder blüht in jedem Haus
der goldengrüne Baum.
Warst auch ein Kind. Hast selbst gefühlt,
wie hold Christbäume blühn.

Hast nun den Weihnachtsmann gespielt
und glaubst nicht mehr an ihn.
Bald trifft das Jahr der zwölfte Schlag.
Dann dröhnt das Erz und spricht:
"Das Jahr kennt seinen letzten Tag,
und du kennst deinen nicht."

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