Orientierung

Donnerstag, 22. November 2012

Wie ist die aktuelle Situation in der sächsischen Bildung?

Kultusministerin Kurth laviert zwischen Lehrern und Finanzminister hin und her – unrealistischer Blick auf Schule
erklärt Cornelia Falken
die bildungspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion DIE LINKE

"Bei der Kultusministerin weiß man nie genau, woran man ist. Sie laviert dauernd zwischen den bildungspolitischen Notwendigkeiten und dem, was der Finanzminister will, hin und her. Mal tut sie so, als hege sie Sympathie für die berechtigten Forderungen sächsischer Lehrerinnen und Lehrer, dann wiederum lehnt sie das strikt ab.

Öffentlich spricht sie sich, nach scharfer Kritik an ihrem Haushaltsentwurf, für eine Höhergruppierung der Lehrkräfte aus. Verleihen die Lehrer ihren Forderungen jedoch mit Warnstreiks Nachdruck, schilt sie diese als unrealistisch. Fern der Realität an den Schulen ist aber die Kritik der Ministerin selbst. Ihr Ministerium hat Bewerber/innen für den Schuldienst in Sachsen abgelehnt und das trotz Lehrermangels. Würde eine Regelung zur Altersteilzeit weiter auf die lange Bank geschoben, stünde in den Lehrerzimmern ein abrupter Wechsel bevor. Eine Auswechslung des pädagogischen Personals von einen Tag auf den anderen, wie von der Ministerin suggeriert, ist vollkommen unrealistisch.

Denn Schule lebt von der Konstanz des zu erteilenden Unterrichts, und das erfordert einen gleitenden Übergang zwischen den Generationen. Fern der Realität ist auch der Verweis auf die Anrechnungsstunden, die Lehrkräfte ab dem 55. Lebensjahr in Anspruch nehmen können. Die durchschnittlich über fünfzig Jahre alten Lehrerinnen und Lehrer leisten Überstunden zuhauf und sichern zusätzlich auch noch die schulischen Ganztagsangebote ab. Diesen immensen Mehraufwand kompensieren die ein bzw. zwei Anrechnungsstunden in keinem Fall. Die Messen, wie sich Frau Kurth auszudrücken beliebt, sind folglich noch nicht gelesen und die Entscheidung über den Kultushaushalt 2013/ 2014 durch den Sächsischen Landtag steht erst noch bevor. Bis dahin sind Arbeitskampfmaßnahmen der sächsischen Lehrerschaft nicht bloß erlaubt, sondern sinnvoll."

In der SZ (hier anklicken) wurde heute dargestellt, dass der Landesschülerrat Sachsen Besserungen beim Unterrichtsausfall sieht. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten wäre der Unterricht im neuen Schuljahr besser abgesichert. Die Schülervertretung will jedoch demnächst genaue Daten erheben.


Auch die Landtagsfraktion DIE LINKE will, u.a. auf Bitte aus unserer Kreistagsfraktion, über eine Kleine Anfrage detaillierte Informationen von der Landesregierung abfordern. Das soll uns in die Lage versetzen, konkrete Forderungen zu formulieren, um die Bildungssituation im Landkreis weiter zu verbessern.

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