Orientierung

Dienstag, 2. November 2010

Doch die Gitter schweigen

Bericht über eine etwas ungewöhnliche Ausstellung im Großenhainer Büro von Kerstin Lauterbach
von Harald Kühne


„Vorurteile gibt es genug“,  sagt Bernd Schiebel,  Leiter der Justizvollzugsanstalt Zeithain, der persönlich zur Ausstellungseröffnung kam. „Diese wollen wir mit der Ausstellung versuchen abzubauen.“  Jeder Mensch sollte eine zweite Chance haben, wenn er wieder in Freiheit kommt, mit Ausnahmen der lebenslänglich Verurteilten. Auf diese Chance vorzubereiten, um nicht wieder rückfällig zu werden, ist eine Aufgabe der Mitarbeiter der JVA.
Die Ausstellung des „Kunsthandwerksbetrieb der JVA Zeithain“ zeigt Arbeiten von Gefangenen. Wunderschöne Bilder, Töpferarbeiten, Kunsthandwerk. Einige der Stücke können auch käuflich erworben werden.  Während der gut besuchten Eröffnung am 1. November entspann sich mancher Disput über Ursachen und Erscheinungen der Kriminalität in unserer Gesellschaft.  Auch die Frage nach den Opfern wurde gestellt. Perfekte Antworten hatte keiner parat. Aber es lohnt sich darüber nachzudenken. Die Ausstellung gibt Anstöße dazu. 

Die Ausstellung ist bis zum 17.12. 2010 während der bekannten Öffnungszeiten zu sehen, auf Anfrage (Telefon: 03522- 502781) auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten.

Foto: Kühne

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