von Reinhard Heinrich
Ganz Riesa hat gestern gewählt. Ganz Riesa? Nein - eine Mehrheit hat sich wieder verweigert. Allen Kandidaten!Immerhin - 0,05% mehr Wähler als 2003, insgesamt ein reichliches Drittel der Riesaer, wollten nun doch Einfluß nehmen, wer als OBin die nächsten 7 Jahre im Rathaus das Sagen hat.
Hier die vorläufigen Wahlergebnisse im Überblick:
Wir beglückwünschen DIE LINKE-Kandidatin, Kreisrätin Uta Knebel, zu ihrem Achtungserfolg. Nach 7 Jahren Gerti Töpfer (CDU) an der Rathausspitze hat sie 11% an abgegebenen Stimmen und immerhin 4,% der Wahlberechtigten für sich hinzu gewonnen. Das muß Ursachen haben.
Wenn es so bleibt - und Frau Töpfer hat ja vom Wähler wieder 7 Jahre Zeit bekommen für ihre Politik - dann kann DIE LINKE auf neue 7 Jahre "alltäglichen" Wahlkampfes vor sich blicken, wenn es ihr Ernst ist mit dem Regieren wollen.
Riesa ist immerhin die bevölkerungsreichste Stadt im Kreis und somit ein Indikator dafür, ob es Parteien wie Personen gelingt, Vertrauen bei der städtischen Bevölkerung zu erwerben. Und das äußert sich zuerst bei der Wahlbeteiligung.
Hätten "die Nichtwähler" eine Kandidaten aufgestellt - der wäre jetzt OB in Riesa. Und müßte sich jenen Erwartungen und Hoffnungen stellen, die die Riesaer mehrheitlich schon seit über 7 Jahren aufgegeben haben. Das wäre doch mal ein Ansatzpunkt für den nächsten Wahlkampf - mit echtem Gewinnpotenzial anstelle schöngeredeter Prozente.
Würde richtig Arbeit machen. AberZeit ist ja nun wieder.
Herzlichen Glückwunsch für die 28%! Danke für den Einsatz. Wahlkampf ist harte Arbeit, und das Ergebnis für die anderen erscheint dann oft ungerecht. Aber wir LINKEN müssen ja auch Realisten sein. Und nicht allein, dass "nur ein guter 2.Platz" herauskam, zeigt, dass noch viel zu tun bleibt. Am meisten schmerzt mich als Demokraten, dass sich fast 2/3 der Riesaer Wähler nicht angesprochen fühlten. Wie können wir als LINKE so viele wie möglich von Ihnen zukünftig erreichen? Welchen Zielen muss linke Kommunalpolitik unter den zukünftigen Bedingungen überhaupt folgen? Welche eigenen neuen Inhalte ergeben sich daraus, denn es können ja nicht nur die Sachzwänge falscher Bundes- und Landespolitik oder die Fehler der politischen Vorgänger sein, denen wir hinterherlaufen? Da werden wir noch viel nachzudenken und zu handeln haben.
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