Orientierung

Sonntag, 8. Februar 2009

Lehrerstreik und Öffentlichkeit



Leserbriefe in Zeitungen finde ich meistens spannend. Einerseits erfährt man, wie die Leute so unterschiedlich denken. Anderseits erahnt man, wie die Zeitungsherausgeber die Diskussion in der Öffentlichkeit beeinflussen wollen. An diesem Wochende war das Thema "Lehrerstreik" dran.

Da fiel mir wieder einmal die Losung des französischen Königs Ludwig des XI. (15. Jahrhundert) „Divide et impera – teile und herrsche“ ein. Auch hier scheint es typisch zu sein, dass bewusster Sozialneid geschürt wird, dem üble Ressentiments gegen die unzufriedenen Lehrer entspringen, anstatt die Diskussion noch mehr auf die Ursachen und mögliche Lösungen zu lenken. Eigentlich müsste die Frage doch lauten "Wie können wir gemeinsam unseren Kindern noch besser nützen?" Statt dessen werden solche scheinbar harmlosen Äußerungen wie „Derfen die denn das?“ oder „Anderen geht´s noch viel schlechter! als böse Tretminen zur Manipulation eingesetzt.

Eine solche Entsolidarisierung hat noch nie jenen gedient, denen es „unten“ am schlechtesten ging, sondern immer denen, die „oben“ den Rahm der Gesellschaft abschöpfen.

Aber die Erfolge des Arbeitskampfes einer Berufsgruppe, z.B. durch einen zweifelsohne unbequemen Streik, haben auch immer die Maßstäbe für die anderen Benachteiligten und die Chancen für deren Erfolg verbessert. Solidarität – ein altes und immer noch aktuelles Wort.

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