Orientierung

Samstag, 8. November 2008

An ihrer Sprache könnt Ihr sie erkennen!

Der NPD-Landtagsabgeordnete und Kreisrat in Meißen Jürgen Gansel hat sich erneut als Demagoge und Rassist geäußert. Allein das Vokabular seines Pamphlets „Afrika erobert das Weiße Haus“ unterstreicht die gefährliche Logik des Rechtsextremismus. Hier sind einige Beispiele:

„… mit dem Afrika-Sprössling einen symbolischen Totengräber ins Präsidentenamt
gewählt. „
„… Erosion der weißen Identität…“
„… ein nicht-weißes Amerika ist … eine Kriegserklärung an alle Menschen…“
„… rassenbunte Anhängerschaft …“
„… Produkt eines waschechten Kenianers mit einer weißen Amerikanerin…“
„… Ideal eines identitätskastrierten Welteinheitsmenschen…“
„… Allianz von Juden und Negern…“
„…
Wohlfühlrhetorik … Charme-Offensive … Versöhnungsrede …“
„… Obama-Fieber…, das an eine afrikanische Tropenkrankheit erinnert.“
„… Promenadenmischung aus John F. Kennedy und Martin Luther King …“
„… Multikulti-Deppen… Speichellecker im Berliner Regierungsviertel…“
„… Die hochgezüchteten Erwartungen seiner kunterbunten Anhängerschaft…“
„… weihevolles Geschwätz … Rebellenpose …“
„… seine erwartungsbesoffenen Anhänger in Harlem und anderen Ethno-Ghettos…“
„… Humus einer Chaotisierung…“

Die Rabulistik solcher Propagandisten lässt einem die Haare zu Berge stehen, selbst wenn sie sich scheinheilig als Ankläger amerikanischer Menschenrechtsverbrechen gebärden. Die Worte und die Logik erinnern an die „Psychologie der Massen“ eines Gustave Le Bon, von dem die Verbrecher des Dritten Reiches lernten. Das sollte uns 70 Jahre nach der „Reichskristallnacht“ eine ernsthafte Warnung sein.

"Worte können sein wie winzige Arsendosen: sie werden unbemerkt verschluckt, sie scheinen keine Wirkung zu tun, und nach einiger Zeit ist die Giftwirkung doch da."
Victor Klemperer: LTI - Die Sprache des Dritten Reiches, S. 24

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Deutsche Presseagentur. Berlin.

Der Vorsitzende der Linken im Bundestag, Gregor Gysi, hat die Wahl von Barack Obama zum neuen US-Präsidenten als Jahrtausend-Ereignis gewertet. Die Schwarzen seien als Sklaven in die USA gebracht worden und nun stellten sie den Präsidenten, sagte Gysi am Mittwoch in Berlin. Die Erwartungen an Obama seien allerdings sehr hoch. Die Linke hoffe darauf, dass der neue Präsident die Armut bekämpfe, den Klimaschutz verbessere und die Finanzkrise meistere. Das Wichtigste aber sei, dass er versuchen werde, alle Konflikte in der Welt friedlich zu lösen. dpa

05. November 2008



Jo Rozynski

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